Ende für „Kieferer Bündnis für Familie“

von Redaktion

Roland und Helga Schmidt beenden nach zwölf Jahren ihre ehrenamtliche Arbeit

Kiefersfelden – Nach zwölf Jahren intensiver ehrenamtlicher Arbeit im „Kieferer Bündnis für Familie“ stellen die Gründer Roland und Helga Schmidt ihre Arbeit ein. Seit dem Jahr 2011 verteilten sie mehr als 600 „Babypakete“ an die Eltern der in Kiefersfelden Neugeborenen. Das Bündnis für Familie stellte die Pakete mit Präsenten wie LED-Nachtlicht, Babyhandtuch oder Apotheken-Einkaufsgutscheine, gespendet von örtlichen Firmen und Institutionen, zusammen. Diese wurden persönlich den jeweiligen Empfängern, die ihnen von der Gemeindeverwaltung mitgeteilt wurden, übergeben. Seit diesem Jahr legt die Gemeinde einen Gutschein für einen „Baby-Schwimmkurs“ im Freizeitbad Innsola bei.

Vorreiter mit
Initiative Windelsack

Mit der „Initiative Windelsack“ war man Vorreiter im Landkreis Rosenheim. Dieser berechtigte die Eltern der Neugeborenen, gebrauchte Windeln in den Sack zu geben und kostenlos beim Wertstoffhof zu entsorgen. Die freiwillige Aktion kostet die Grenzkommune mehrere Tausend Euro pro Jahr. Im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen schlägt Roland Schmidt einen Bogen hin zu den Gründen für das außergewöhnliche Bündnis.

„Uns haben die stetig sinkenden Zahlen der Neugeborenen im Gemeindegebiet zum Nachdenken veranlasst, denn im Jahre 2009 war mit 32 neu geborenen Babys der absolute Tiefpunkt erreicht und das wollten wir so nicht hinnehmen und im positiven Sinne ändern“.

Mit Energie und guten Kontakten in der Region verwirklichte Schmidt seinen Plan, für jedes Neugeborene ein Babypaket an deren Eltern zu übergeben. Im Laufe der Jahre stiegen die Geburtszahlen und „im abgelaufenen Jahr konnten wir 71 Neugeborene begrüßen und die entsprechenden Geschenke übergeben. Das war die höchste Zahl seit mehr als 20 Jahren“. Schmidt sieht sich bestätigt, „dass sich das jahrelange Bemühen um junge Familien im Ort bewährt hat. Wir haben wunderschöne Erlebnisse gehabt, als wir die Pakete übergeben haben und von Herzen kommenden Dank gespürt. Auch Jahre später noch, wenn wir die jungen Familien bei irgendwelchen Anlässen oder einfach im Ort zum Beispiel beim Einkaufen wieder getroffen haben. Aber alles hat einmal ein Ende“, so der Initiator.

„Es war ein Riesenaufwand und wir haben es zeitlich und räumlich leider nicht mehr geschafft. Auch haben wir keinen Nachfolger gefunden, sodass das Bündnis nun enden muss. Das ist uns sicher nicht leichtgefallen, abgefedert wurde unsere Entscheidung aber auch dadurch, dass die Gemeinde seit diesem Jahr den Neugeborenen einen Babyschwimmkurs im Innsola schenkt“. Er betonte, „dass es weiter eine drängende und dringende Aufgabe der Kommune bleibt, am Image der familienfreundlichen Gemeinde zu arbeiten“.

Beste Botschafter
der Gemeinde

Für Bürgermeister Hajo Gruber (UW), war es „eine Herzensangelegenheit“, den beiden Initiatoren im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung „ganz herzlich“ zu danken. Er holte weiter aus, reflektierte die Anfänge des Bündnisses und sprach von einer „wunderbaren Begrüßung der Neugeborenen in der Gemeinde“. Er lobte „das Ehepaar Schmidt als beste Botschafter der Gemeinde, die vielen eine große Freude bereitet haben“. Zum Abschied übergab er im Namen der Gemeinde kleine Geschenke an die beiden, unter dem Beifall der Gemeinderäte.hko

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