Söchtenau – Seit 103 Jahren gibt es den Obst- und Gartenbauverein (OGV) Söchtenau. Anlass genug, sich mit einem Festgottesdienst und anschließendem Gartenfest zu feiern.
Pater Christoph zelebrierte die Messe, musikalisch umrahmt von der Söchtenauer Blasmusik. Doch nicht nur Gartenfreunde aus Söchtenau feierten das große Jubiläum, sondern auch viele örtliche Vereine und auswärtige Gartenvereine kamen. Wolfram Vaitl, Präsident vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau München, und Bürgermeister Bernhard Summerer würdigten in kurzen Ansprachen das Wirken des OGV. Nach der Messe führte ein Festzug über die Schulstraße, Alte Römerstraße und den Birkenweg zum Garten vom Pfarrheim Söchtenau. Während der Feierstunde fasste Gertraud Polz noch einmal die Historie des inzwischen auf knapp 340 Mitglieder angewachsenen Vereins zusammen. Der Obstbauverein wurde am 29. Februar 1920 gegründet, 36 Obstzüchter traten damals dem Verein bei. Obstbau und auch Imkerei waren damals sehr verbreitet. Schon den Gründungsmitgliedern war die Bedeutung der Bienen für blühende Landschaften und der Zusammenhang zwischen guter Blütenbestäubung und hochwertiger Obsternten sehr gut bekannt, betonte die Gärtnerin. Dem Jahresbericht des oberbayerischen Kreis-Obstbauverbandes kann man entnehmen, dass es in Söchtenau 1900 bereits 7887 Obstbäume, davon 3100 Apfelbäume, 1597 Birnbäume, 2400 Zwetschgen- und circa 790 Kirschbäume gab. Nach dem Zweiten Weltkrieg regte sich das Vereinsleben wieder.
Bis heute engagiert sich der Verein für ein blühendes Dorfleben, fördert den gärtnerischen Nachwuchs, auch in Zusammenarbeit mit der Schule, und organisiert Schnitt- und Bastelkurse sowie Blumenschmuckwettbewerbe. Das Schmücken der Kirche zu Erntedank oder die Organisation von Maiandachten gehören ebenfalls zum Jahreslauf. Seit 1998 findet traditionell der jährliche Obst- und Bauernmarkt am Kirchweihsamstag am Dorfplatz in Söchtenau statt.elk