Unfallschwerpunkte unter der Lupe

von Redaktion

Immer wieder kommt es auf der B15 bei Gabersee und Soyen zu Zusammenstößen

Wasserburg/Soyen/Griesstätt – Immer wieder kommt es auf der B15 im Altlandkreis Wasserburg zu – teils schweren – Verkehrsunfällen. Es ist traurige Routine für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei, dass sie dorthin ausrücken müssen. Vergangenen Mittwoch, 19. Juli, hat es gleich zweimal hintereinander in kürzester Zeit gekracht. Zuerst gegen 14.30 Uhr bei Gabersee, dabei wurde eine Pkw-Fahrerin aus München leicht verletzt. Anschließend kam es gegen 15.30 Uhr bei Straßinderl, bei Soyen, zu einem tödlichen Unfall, bei dem ein 65-jähriger Motorradfahrer aus Bad Aibling seinen Verletzungen erlag.

Keine
Zusammenhänge

Gerüchte, dass die beiden Unfälle – die rund 2,5 Kilometer voneinander entfernt geschahen – zusammenhängen könnten, kann Markus Steinmaßl, Polizeihauptkommissar der Wasserburger Polizei, nicht bestätigen. „Die Stelle bei Gabersee war gesperrt, da kommt es natürlich verkehrsbedingt zu Stauungen“, so Steinmaßl. Doch die beiden Unfälle würden seines Wissens nach nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehen. „Ein Gutachten dazu wird noch erstellt“, erklärt er.

Doch warum kommt es immer wieder zu Verkehrsunglücken auf dieser Strecke? Sind diese Stellen bereits als Unfallschwerpunkte bekannt? Insgesamt verzeichnete das Staatliche Bauamt Rosenheim im Zeitraum von 2018 bis 2020 im Altlandkreis auf der B15 einen tödlichen Unfall sowie acht Schwer- und 19 Leichtverletzte, wie Ursula Lampe, Pressesprecherin der Behörde, mitteilt.

Weiter seien im Altlandkreis Wasserburg drei Unfallschwerpunkte bekannt, so Lampe. Einer davon sei der dreispurige Abschnitt bei Attel. Dort sind die Hauptunfallursachen zwischen 2018 und 2020 Unfälle im Längsverkehr sowie seitliches Abkommen von der Fahrbahn. Im Jahr 2021 und 2022 wäre hier jedoch nichts mehr geschehen, berichtet die Pressesprecherin.

Weiter sei dem Bauamt der Bereich Altensee bei Soyen bekannt. Hier ereigneten sich zwischen 2018 und 2020 verstärkt Unfälle beim Einbiegen und Kreuzen der Straße. Im Jahr 2021 und 2022 hätte sich hier nur ein Unfall mit einem Leichtverletzten zugetragen, erklärt Lampe.

Der dritte Unfallschwerpunkt sei die Kreuzung bei Griesstätt, bei der Abzweigung B15/St2079. Dort hatte das Staatliche Bauamt am 17. April Leitschwellen installiert, um die Stelle zu entschärfen. „Glücklicherweise sind seit der Montage der Leitschwellen keine weiteren Unfälle im Kreuzungsbereich B15/St2079 passiert. Durch diese Maßnahme konnte die Verständlichkeit der Kreuzung verbessert und das Geschwindigkeitsniveau im Bereich der Kreuzung weiter reduziert werden“, berichtet die Pressesprecherin. Aufbauend auf dem Verkehrsgutachten, das die Behörde in Auftrag gegeben hat, sei als nächster Schritt eine Untersuchung durchzuführen, welche Varianten zur Entschärfung des Unfallschwerpunkts beitragen würden. „Dabei werden die verschiedenen baulichen Möglichkeiten – Lichtsignalanlage, Kreisverkehr, höhenfreie Lösung – hinsichtlich Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft und gegenübergestellt, erläutert Lampe.

Maßnahmen
zur Abhilfe

Die Unfallkommission – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, der Polizei und dem Landratsamt Rosenheim – sowie die Regierung von Oberbayern würden die unterschiedlichen Unfallgeschehen unter allen relevanten Gesichtspunkten in bestimmten Zeiträumen auswerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Abhilfe treffen. Um welche Maßnahmen es sich handelt, hänge vom Einzelfall ab und werde auch immer im Einzelfall geprüft, so Lampe. Anja Leitner

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