Bad Endorf – In der Juni-Sitzung diesen Jahres gab es trotz langer Diskussion zunächst keinen Entschluss über die Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Haus des Gastes. Letztendlich sorgte nun aber die Rückmeldung der Regierung von Oberbayern für eine Entscheidung: Neben der Sanierung des prominent in der Ortsmitte gelegenen Haus des Gastes soll ein kleiner Anbau samt unüberdachter Markthalle und hochwertiger Platzgestaltung für zusätzliche Attraktivität sorgen.
Regierung gegen große Sanierung
Bürgermeister Alois Loferer (CSU) hatte vorab erklärt, dass eine Machbarkeitsstudie eine projektvorbereitende Planung sei und kein Leistungsbild ergebe.
Bei einem Gespräch mit der Regierung von Oberbayern sei deutlich geworden, dass diese eine großzügige Variante – Sanierung und größerer Um- beziehungsweise Ausbau – nicht gutheiße. Bei einer kleineren Variante mit einem kleineren Anbau könne die Gemeinde hingegen mit einer beträchtlichen Fördersumme der Regierung von Oberbayern rechnen. Außerdem sei das Haus des Gastes Teil des Masterplans im ISEK. (Durch das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept soll die Ortsmitte erneuert werden. Seit drei Jahren ist die Gemeinde Mitglied der Städtebauförderung, Anm. der Red.). Architekt und Planer Heiner Pflugfelder vom Architekturbüro Brand O1 Architekten aus Prien stellte die Pläne für die „minimale Variante“ vor.
Im Erdgeschoss soll der heutige Saal zu einem Mehrzweckraum mit Küche umgestaltet werden. Die Musikschule soll im Hauptgebäude und der Jugendtreff im Anbau unterm Dach – „ein hoher Dachspitz ergibt eine hohe Raumqualität“ – angesiedelt werden.
Die Freifläche soll ein hochwertig gestalteter Marktplatz mit Trinkwasserbrunnen und hochwertigen Stadtmöbeln werden. Pflugfelder betonte, dass bei der minimalen Variante bis zu 60 Prozent förderwürdig seien. Darüber hinaus könne die Platzgestaltung über die städtebauliche Förderung finanziert werden. Auch eine Förderung über Leader oder das Sonderförderprogramm Kommunale Trinkbrunnen seien vorstellbar.
Sollte der Gemeinderat diesen Plänen zustimmen, dann könnte ab September die Planungsphase beginnen, ab September kommenden Jahres gebaut werden und ab 2026 wäre das Gebäude bezugsfertig.
Curt Wiebel (ABE) und Josef Moosbauer junior (CSU) begrüßten das Vorhaben. Auf Nachfragen Martin Boths (Grüne) wies Bürgermeister Loferer darauf hin, dass alle Ideen in den ausgeteilten Planungsunterlagen nachzulesen seien.
Im Übrigen handle es sich hier um eine Machbarkeitsstudie. Dr. Maren Weigand (ÜWG/FWG) erkundigte sich, ob der Haushalt eine minimale Variante hergebe, was Kämmerin Melanie van Lengen bejahte.
Magdalena Restle (Grüne) begrüßte den neuen großen Mehrzweckraum: Diesen könne man auch gut als Ensembleraum oder für kulturelle Veranstaltungen nutzen. Sie forderte, die Jugendlichen bei der Planung des neuen Jugendtreffs miteinzubeziehen.
Eduard Huber (Grüne) wollte wissen, wie es mit der Musikschule in den kommenden zwei Jahren weitergehe und wie die Übergangslösung aussehe. Bürgermeister Loferer antwortete: „Wir bemühen uns,“ aber fügte hinzu, dass die Lösung „wohl nicht bequem sein“ werde.
Georg Mitterer (SPD) favorisierte eine große Gaube statt der vorhandenen drei Dachgauben. Bürgermeister Loferer verwies auf das Gestaltungshandbuch der Gemeinde und die Fördervorgaben der Regierung.
Da keine weiteren Nachfragen kamen, stellte Bürgermeister Loferer den Beschlussvorschlag vor. Die Pläne zur Sanierung des Haus des Gastes nahm der Gemeinderat mit 18:0 zur Kenntnis. Ebenso einstimmig genehmigte der Marktgemeinderat das Weiterplanen mit einem kleinen Anbau.