Es geht auch um Dankbarkeit: Werner Hangl ist mit seiner Kawasaki seit zwanzig Sommern unfallfrei unterwegs.
Prutting – Eine Weihe für alles, was zwei bis vier Räder hat, ist an sich schon ungewöhnlich. Aber ist die kirchliche Aktion in Prutting deshalb gleich ein Brauch von gestern? Gut fünfundzwanzig Pruttinger sahen das ganz anders. Sie erbaten gestern nach der Sonntagsmesse gerne den Segen für ihre Fahrzeuge – vom Kinderlaufrad bis zum Traktor.
Ein Segen kann
keinesfalls schaden
Dabei ging es zum einen um Schutz im Straßenverkehr. Etwa für den kleinen Anton. Der wird zwar im August erst zwei, ist aber, wie Oma Irmgard Maier meinte, auf seinem Laufrad schon ganz schön flott unterwegs, „da kann ein Segen keinesfalls schaden“.
Andere waren als ganze Familie gekommen: Während Papa Christoph mit dem Auto im kleinen Korso rund um Kirche und Mösl mitfuhr, um den Segen zu erhalten, stand Maria Kaffl mit dem Kinderwagen und der kleinen Eva in der Reihe der Zuschauer.
Neben ihr standen die ältere Tochter Johanna und Sohn Christoph auf ihren Tretrollern.
Auch Lenz Dangl hatte sich mit seinem Elektromobil eingereiht, das ihm Mobilität und damit ein Stück Freiheit verleiht.
Es ging bei der Segnung aber nicht nur um Schutz, sondern auch um Dankbarkeit – dafür, dass man bislang ohne Malheur und Blessuren davon gekommen war.
Schutz und
Dankbarkeit
Diese Dankbarkeit darf man auch Werner Hangl unterstellen, der mit seiner Kawasaki da war: Obschon sie so gut in Schuss ist, als ob sie neu wäre, ist er mit ihr schon seit zwanzig Sommern unterwegs.
Und noch eines zeigte sich bei dieser Fahrzeugsegnung: Kirchliche Ereignisse brauchen nicht immer einen groß angelegten Festtagsrahmen, um Wirkung zu zeigen und Gemeinschaft unter den Gläubigen zu stiften. Es geht auch – vielleicht sogar besser noch als bei manchen großen Festen – in ganz kleinem Rahmen: mit einer schlichten Fahrzeugsegnung, angehängt an den üblichen, sonntäglichen Gottesdienst.