SV Söchtenau-Krottenmühl droht wegen ungeklärter Nachfolge sogar die Auflösung

von Redaktion

Vorsitzender Josef Fürst kündigt bereits 2021 seinen Rücktritt an – Mitglieder überdenken nun den Vorschlag eines „Vorstandsteams“

Söchtenau – Der bisherige Vorsitzende des SV Söchtenau-Krottenmühl, Josef Fürst, kündigte bereits 2021 seinen Rücktritt an. Bisher konnte jedoch noch kein Nachfolger gefunden werden – und damit steht die Zukunft des Vereins vor unsicheren Zeiten. Im schlimmsten Fall droht sogar die Auflösung.

Bis zur nächsten Jahresversammlung übt Fürst deshalb sein Amt weiter aus. Aufgrund dieser Situation fand nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung im vereinseigenen Sportheim statt. Dabei informierte Fürst im Beisein von Bürgermeister Bernhard Summerer, Altbürgermeister Wast Forstner und Rainer Pastätter vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) die etwa 80 anwesenden Vereinsmitglieder über die aktuelle Sachlage.

Diese stellt sich so dar, dass der Verein bei einer weiterhin erfolglosen Nachfolgersuche verpflichtet ist, diese Tatsache dem Registergericht zu melden. Von dort wird das Gericht im Regelfall einen Notvorsitzenden bestellen, was erfahrungsgemäß ein Rechtsanwalt, der vom Verein bezahlt werden muss, ist. Sollte sich innerhalb eines weiteren Jahres immer noch kein Vorsitzender finden, droht schlimmstenfalls die Auflösung.

Zu Beginn der Versammlung erinnerte Fürst an die Geschichte des 1956 gegründeten Sportvereins. Dieser besteht aus sieben Sparten mit etwa 1100 Mitgliedern, besitzt ein eigenes Vereinsgelände mit Sportheim und ist finanziell bestens abgesichert. Die Sparten agieren weitestgehend selbstständig mit einer eigenen Abteilungsleitung. Der Bürgermeister betonte mit emotionalen Worten die Bedeutung des größten Vereins der Gemeinde. Seit der Vereinsgründung übernahmen viele Einzelpersonen Verantwortung und zeigten ehrenamtliches Engagement im Interesse des Gemeinwohls. Die Erfolgsgeschichte des Vereins, angefangen von den sportlichen Erfolgen bis hin zum Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn, könne das ganze Dorf stolz machen. Er appellierte eindringlich an die Anwesenden, diese Erfolgsgeschichte fortzuführen und sich für das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung zu stellen.

Anschließend referierte Pastätter über die Strukturen des BLSV. Als Alternativlösung für die bisher übliche Vereinsstruktur, mit einem Vorsitzenden, einen Stellvertreter, Kassier, Schriftführer und Beisitzern, stellte Fürst die Möglichkeit der Bildung eines „Vorstandsteams“ dar. Dabei würde die Vereinsführung auf mehrere Ressorts verteilt und jeder Verantwortliche wäre nur für seine Aufgaben zuständig. Als Modell hierfür schlug er eine Aufteilung in die Bereiche Organisation, Finanzen, Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Jugendarbeit mit zusätzlich beliebig vielen Referenten und Beisitzern vor. Diese Lösung wurde auch bereits in einigen Nachbargemeinden umgesetzt.

Alois Kurfer erklärte sich bereit, „sich in welcher Form auch immer“, einzubringen. Er betonte aber, dass er „noch kein Vorsitzender sei“ und das Modell mit der Aufgabenaufteilung bevorzuge. Anschließend erklärte Julia Michalczyk ihre Bereitschaft, sich einzubringen. Zu ihrer Person erläuterte sie, dass sie seit zwei Jahren in Söchtenau lebt und im Bereich Sportmarketing und Digitalisierung bei einem Sporttechnologieunternehmen tätig ist. Im weiteren Verlauf erklärten auch Markus Hartmann, Abteilungsleiter der Sparte Fußball, sowie Florian Aicher und einige weitere Anwesende, dass sie sich eine Mitwirkung vorstellen können.

Abschließend führte der sichtlich erleichterte Vorsitzende aus, dass es nun herauszuarbeiten gilt, ob eine Einzellösung für seine Nachfolge oder eine Teamlösung mit einer Aufgabenverteilung auf einzelne Ressorts gefunden wird. Dies soll bis zu einer für den Herbst geplanten Mitgliederversammlung mit den notwendigen Wahlen erfolgen. böp

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