Amerang – „Wir dürfen uns über eine gute Finanzausstattung in diesem Jahr freuen“, stellte Bürgermeister Konrad Linner (GLA) beim Halbjahresbericht des Ameranger Haushalts in der Gemeinderatssitzung fest. Demnach entwickeln sich die Einnahmen des Verwaltungshaushalts planmäßig, sodass die Ansätze überwiegend erreicht werden können. Vom Ansatz in Höhe von 10547700 Euro konnten bis zum Stichtag 75 Prozent im Soll verbucht werden.
Wechselhafte
Rahmenbedingungen
Im Bereich der Steuerbeteiligungen wurde die Situation als verhalten optimistisch bezeichnet. Die Beteiligung bei der Einkommensteuer lag in den ersten beiden Quartalen bei 1295500 Euro und damit um 4,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Beteiligung am Umsatzsteueraufkommen lag wie im Vorjahr bei 131500 Euro. Durchaus positiv fällt die Zwischenbilanz bei der Gewerbesteuer aus. Zum Stichtag waren knapp fünf Millionen Euro an Einnahmen zu erwarten. Der Ansatz lag bei 3,5 Millionen Euro. Es sei zwar zu berücksichtigen, dass sich bis Jahresende noch deutliche Änderungen ergeben können, insgesamt gehe die Kämmerei jedoch davon aus, dass das Ergebnis eher noch höher ausfalle, so Linner. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass die hohen Einnahmen zum Teil aus Nachzahlungen für Vorjahre resultierten. Angesichts der generell volatilen Rahmenbedingungen wie bei Energiekosten oder Rohstoffengpässen könnten sich gerade bei den international agierenden Unternehmen auch kurzfristig erhebliche Veränderungen ergeben. Die Ausgaben entwickeln sich weitgehend plangemäß.
Im Vermögenshaushalt entfallen die Ausgaben auf die bekannten Baumaßnahmen. Für das Haus für Kinder/Vereine wurden bisher 310000 Euro ausgegeben. Die Spange wurde zwischenzeitlich fertiggestellt. Bis zum Stichtag fielen Ausgaben in Höhe von 209000 Euro an. Die Schlussrechnung sollte zeitnah erstellt werden, um die abschließende Förderung von 350000 Euro abrufen zu können. Der Eigenanteil der Gemeinde lag bei rund 1,3 Millionen Euro.
Im Zusammenhang mit der Erschließung des Baugebiets Kammer wurden bisher Ausgaben in Höhe von rund 745000 Euro getätigt. Hier ist im Laufe des Jahres noch mit erheblichen Ausgaben zu rechnen. Gleichzeitig erwartet die Kämmerei aus Grundstücksveräußerungen sowie aus der Ablöse der Erschließungsbeiträge Einnahmen von mehr als 1,5 Millionen Euro.
Zu Rücklagen und Schulden wird berichtet, dass die Jahresrechnung 2022 noch nicht abgeschlossen ist. Der geschätzte Rücklagenstand zum 31. Dezember 2022 beläuft sich laut Kämmerei auf etwa vier Millionen Euro, der Schuldenstand auf 2515000 Euro.
Weitere Kreditmittel
beansprucht
Zwischenzeitlich wurden, wie im Haushaltsplan vorgesehen, weitere Kreditmittel in Höhe von drei Millionen Euro beansprucht, sodass der Schuldenstand zum 30. Juni 2023 bei rund 5,4 Millionen Euro liegt.
Kassenkredite mussten bisher nicht in Anspruch genommen werden. „Wir leben in bescheidenem Wohlstand,“ zitierte der Bürgermeister Kämmerer Anton Görgmayr und fasste die Finanzlage zusammen. Die Haushaltsentwicklung sei bisher positiv. Es sei absehbar, dass einige Ansätze im Vermögenshaushalt nicht benötigt würden, weil sich Maßnahmen verschieben würden wie die Straße Hatthal oder die Gebäude-Nahwärme.