Großkarolinenfeld – Das Vorhaben steht schon lange auf der Vorhaben-Liste der Gemeinde, jetzt geht es an die Umsetzung: Die Wendelsteinstraße wird ab dem kommenden Jahr innerhalb von voraussichtlich zwei Jahren ausgebaut. Die Maßnahme wird von den Großkarolinenfeldern bereits sehnlichst erwartet.
Die Straße ist in einem schlechten Zustand und es fehlt ein durchgehender Gehweg, der von den Anwohnern in einer Unterschriftenaktion gefordert wurde. In der Gemeinderatssitzung wurde der aktuelle Projektstand vorgestellt. Laut Planer Georg Schollerer vom Ingenieurbüro Roplan geht es um den Abschnitt zwischen Am Weiher und Rosenheimer Straße. Vorgesehen sind eine sechs Meter breite Fahrbahn und ein 2,50 Meter breiter Gehweg auf der Westseite. Auf der Ostseite ist teilweise ein schmaler Grünstreifen vorgesehen.
Im Bereich der Straße Am Weiher befindet sich eine beidseitige Bushaltestelle, im Bereich der Hochriesstraße ein Bussteig. An den Haltestellen kann der Gehweg für einen Bussteig verbreitert werden.
In der Kranzhornstraße ist die Fahrbahn wegen eines Privatgrundstücks lediglich fünf Meter breit. Für den Begegnungsverkehr sei das ausreichend, so Schollerer. Im Bereich Bartlwald zweigt der Gehweg von der Straße ab. Der dortige Kiesweg wird befestigt und führt weiter bis zur Rosenheimer Straße. Die Bushaltestellen und Querungen werden behindertengerecht ausgebaut „Wir haben mit Rasanz daran gearbeitet, dass wir die Planungen für die Förderanträge fertig bekommen“, betonte Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei). Bereits 2016 war das Vorhaben erstmals angedacht gewesen, musste aber zurückgestellt werden. Deswegen konnte die Wendelsteinstraße nicht vor der Abschaffung der Ausbaubeiträge erneuert werden, sodass die Gemeinde nun die vollen Kosten tragen muss.
Die Umsetzung einer „Spar-Variante“ mit einem Teilausbau hätte sich nach ersten Schätzungen als recht teuer erwiesen. Sich das Vorhaben in möglichst großem Maße fördern zu lassen, könnte laut Schollerer günstiger werden. Eine erste Überprüfung einer möglichen Förderung durch die Regierung von Oberbayern lässt darauf hoffen. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilte, sei das Projekt unter einigen Voraussetzungen förderfähig: Es dürfe es sich um keinen reinen Deckenbau handeln sowie noch keine Gehwege von 1,80 Meter Breite geben. Die geplanten Gehwege müssten zwischen 1,80 und 2,50 Meter breit sein. Die Baukosten liegen laut Roplan bei rund 1,7 Millionen Euro. Dazu kommen rund 67000 Euro für die Verlegung von Glasfaserkabeln, die Kosten für die Ableitung des Niederschlagwassers sowie ein Regenrückhaltebecken. Ein zwingendes Folgeprojekt“, so der Planer. Er erläuterte, dass nicht zuletzt durch die Erweiterung des Baugebietes „Nördlich der Kreisstraße“ ein neuer Regenwasserkanal benötigt werde. Dieser werde über die Kreisstraße durch ein ebenfalls neu zu errichtendes Regenrückhaltebecken zum Erlbach führen.
Klaus Höglauer (PLW) erkundigt sich, ob diese Maßnahmen vor dem Straßenausbau durchgeführt werden müssen. Laut Schollerer gebe es bereits ein funktionierendes Entwässerungssystem, das aber spätestens mit der Bebauung „Nördlich der Kreisstraße“ an seine Grenzen stoße.
Johann Kosek (PLW) erkundigte sich, ob man die Bushaltestelle Am Weiher etwas nach Süden zur Hochplattenstraße verlegen könnte. Der Planer bezeichnete den Standort an der Einmündung der Straße ebenfalls als „nicht ideal“. Doch an der anderen Stelle bekomme man keine Bushaltestelle unter, ohne einen Grunderwerb von etwa drei Metern Breite.
Monika Stöcklhuber (Die Grünen) erkundigte sich nach der Förderhöhe. Der Planer betonte, dass von den Gesamtkosten nur etwa 65 Prozent förderfähig seien. Die Baunebenkosten könnten beispielsweise nicht gefördert werden. Die Förderhöhe liege bei ungefähr 40 bis 50 Prozent.
Da kann man sich ausrechnen, was uns durch das geänderte Ausbaubeitragsgesetz verloren geht“, so der Bürgermeister. Bisher hätten rund 90 Prozent der Summe auf die Anwohner umgelegt werden können.
Der Gemeinderat stimmte einhellig für die Planung. Der Förderantrag soll fristgerecht bis Ende August eingereicht werden, die Ausschreibung im Dezember stattfinden. Parallel werden die Ableitung des Niederschlagswassers sowie die Erschließungsplanung für „Nördlich der Kreisstraße“ geplant. khe