Wertstoffhof zieht nur „ein Haus weiter“

von Redaktion

Eindeutiges Umfrageergebnis – Neue Probleme

Großkarolinenfeld – Der Wertstoffhof soll bleiben, wo er ist – das hat eine Bürgerumfrage in Großkarolinenfeld ergeben. Schon seit einiger Zeit diskutiert der Gemeinderat über einen Neubau des Wertstoffhofs. Die Bausubstanz der Gebäude ist angegriffen und die Kapazität ist den heutigen Anforderungen nicht mehr angemessen. Unklar war sich das Gremium aber bisher über den Standort eines Neubaus: am selben Ort in der Lagerhausstraße oder eventuell an der Marienberger Straße beim Bauhof. Also sollten die Bürger abstimmen.

Das Ergebnis, wie Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates verkündete: Der Wertstoffhof soll am bisherigen Standort bleiben. 73,84 Prozent der Befragten hatten für die Lagerhausstraße gestimmt – knapp 1000 Bürger nahmen teil.

Das Problem: Erst jetzt gerieten einige Hindernisse in den Fokus, die man laut Bürgermeister „nicht auf dem Schirm“ hatte. So hat zum Beispiel die Feuerwehr von nebenan einige Ausrüstungsgegenstände auf dem Gelände gelagert. Außerdem würde ein Ausbau des Wertstoffhofs einer Erweiterung des Feuerwehr-Gerätehauses im Weg stehen. Hier wäre auch die zukünftige Entwicklung in der Gemeinde zu berücksichtigen, wie der Bürgermeister betonte. Denn wenn man vermehrt in die Höhe bauen wolle, brauche die Feuerwehr einmal eine Drehleiter oder anderes Gerät. Ein weiterer Punkt spricht zudem gegen den bisherigen Standort: Denn wo soll der Wertstoffhof untergebracht werden, solange die Anlage umgebaut wird?

Die rettende Idee kam aus den Reihen der PLW-Fraktion. Wie Bürgermeister Fessler berichtete, schlugen deren Vertreter ein Grundstück direkt nebenan vor. Die Fläche an den Bahngleisen werde derzeit als Parkplatz genutzt, sie gehöre der Gemeinde und sei auch vom Grundriss ideal. Auf dem länglichen Grundstück, das den Arbeitstitel „Lagerplatz“ bekam, könnten eine Ein- und eine Ausfahrt realisiert werden. So könnten die Nutzer hindurchfahren, ohne wenden zu müssen. „Die Grundstücksgröße ist fast gleich“, so Fessler. Auch sei damit dem Bürgerwillen Rechnung getragen. Denn er gehe davon aus, dass die Teilnehmer der Abstimmung bei ihrer Stimmabgabe grundsätzlich den Standort im Sinn hatten und nicht das exakte Grundstück. Klaus Höglauer (PLW) regte an, dass sich ein Planer das Grundstück ansieht. Dann könne man objektiv beurteilen. Irmi Huber (CSU) meinte: „Das ist ein super Vorschlag, auch hinsichtlich der Bauphase, denn da müssen die Leute ja auch irgendwo hin.“ Josef Baumann (FW-GBV) betonte, dass man dann eine Alternative für die Parkplätze finden müsse. Josef Lausch (FW-GBV) wünschte sich für die Zukunft mehr Bürgerinformation bei einer Abstimmung. Einstimmig beschloss das Gremium, das Ergebnis der Bürgerumfrage sinngemäß zu berücksichtigen und den Standort „Lagerplatz“ an den Bahngleisen für einen neuen Wertstoffhof zu prüfen. khe

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