Ein eindrucksvolles Bekenntnis

von Redaktion

Feuerwehr Tattenhausen feiert 150-jähriges Bestehen

Tattenhausen/Großkarolinenfeld – Ein nicht alltägliches Jubiläum konnte die Feuerwehr Tattenhausen am Wochenende feiern: Seit über 150 Jahren setzen sich Männer und seit einigen Jahren auch Frauen für ihre Nächsten ein. Mit einem dreitägigen Fest begeht man diesen Geburtstag.

Schirmherr und Erster Bürgermeister Bernd Fessler betonte, dass den Feuerwehrkameraden aus Tattenhausen die Feuerwehr sehr am Herzen liegt. „Die erst kürzlich durchgeführte Prüfung durch den Landkreis Rosenheim hat den Top-Zustand der Wehr bestätigt“, meinte er stolz und freute sich gleichzeitig auch über die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit.

Blick zurück auf
lange Geschichte

Bei so einem Jubiläum muss man auf die Geschichte zurückblicken, meinte der Bürgermeister. Die 50 Seiten umfassende Chronik, die Sofi Sollinger und Theresa Kappelsberger mühsam erstellten, macht nämlich deutlich, wie ärmlich die Ausstattung der Floriansjünger in den Anfangsjahren noch war. Die Gründung am 1. Oktober 1872 fiel, so die Chronik, in eine Zeit von vaterländischer Begeisterung, in der ein militärischer Ton keineswegs verpönt war. Alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren waren damals zum Dienst verpflichtet!

Zu diesem musste man noch ohne Schutzausrüstung ausrücken! Aktuell sind es rund 50 aktive Männer und Frauen sowie zwölf Jugendliche, die sich in Tattenhausen um das Wohl der Allgemeinheit kümmern.

Die Festtage begannen bereits am Freitag mit einem „Wiesn Warm-up“.

Die Dreder Musi brachte Herbstfeststimmung in das Festzelt am Feuerwehrhaus. Und Vorfreude auf den Festsonntag. Bestes Wetter, strahlend blauer Himmel, was wollte man mehr, als man schon frühmorgens die ersten Vereine empfing. Würdig ging es dann beim Festgottesdienst auf der Maibaumwiese zu, dort wo einst das erste Feuerwehrhaus stand.

Die Hochstätter Musi und der Projektchor gestalteten den Gottesdienst.

Pfarrer Drago Curic erinnerte, dass 150 Jahre es auch wert sind, sich zurückzuerinnern, wie viel Schaden die Feuerwehrleute abgewendet und wie viel Hab und Gut sie bewahrt haben. Ist man heute, so der Geistliche, durch Lehrgänge und Prüfungen mit der technischen Ausstattung vertraut, so rückte man seinerzeit ohne Schutzausrüstung aus. „Die Welt hat sich geändert“, meinte Curic, nicht aber der Einsatz und die Hilfsbereitschaft der Feuerwehr.

Das Motto „einer für alle, alle für einen“ zeugt vom Ausdruck großartiger Kameradschaft und ist auch eine Eigenschaft der Christen.

Schirmherr Bernd Fessler freute sich über den Besuch so vieler Feuerwehren aus nah und fern. Er lobte das wichtige Miteinander bei der Feuerwehr, aus dem sich übergreifende Freundschaften entwickeln. „Tattenhausen ist gut aufgestellt, es kommen viele Jugendliche nach und auch die Ausrüstung passt“, meinte Fessler.

Immer öfter Pöbeleien
gegen Feuerwehr

Bezirksrat Sepp Hofer lobte das große Know-how der Wehr, erinnerte aber auch an das gute Feuerwehrwesen in Deutschland allgemein.

Dann verurteilte Hofer allerdings mit Vehemenz die immer öfter vorkommenden Pöbeleien gegen Feuerwehrler. „Politik und Justiz müssen denen das Handwerk legen“, meinte der Politiker. Max Goldbrunner stellte die Feuerwehr als wesentliche Garantie für die Sicherheit und Ordnung unseres Landes heraus.

Begleitet wurde der anschließende Festzug von der „Hochstätter Musi“ und beklatscht von vielen Bürgern am Wegesrand. Im Anschluss ging es bei schwülwarmen Temperaturen zum großen Festzug durch den Ort. Begleitet wurde der Festzug von der „Hochstätter Musi“ und beklatscht von vielen Bürgern am Wegesrand. Wieder zurück konnten alle genüsslich ihren Mittagstisch einnehmen und das Fest ausklingen lassen. Am heutigen Montag schließt sich um 19 Uhr noch ein Kesselfleischessen mit den „Schusta Buam“ und einem Barbetrieb an.

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