Rott – Die gute Nachricht vorneweg: Mehr als die Hälfte der Teilnehmer an der Bürgerbefragung ist zufrieden in und mit Rott. Zur Hälfte der Legislaturperiode hat der Bürgermeister Daniel Wendrock die Rotter Bürger zu einer Bürgerbefragung aufgefordert. In der Mai-Ausgabe des Gemeindeblattes lag ein Fragebogen bei. Alternativ gab es auch die Möglichkeit, den Fragebogen online auszufüllen. Die Teilnahme war anonym, es waren lediglich Altersgruppen und Geschlecht anzukreuzen.
159 Teilnehmer gaben
ihre Meinung ab
Teilgenommen haben insgesamt 159 Bürgerinnen und Bürger, davon waren 51 Prozent Männer und 49 Prozent Frauen. Das entspricht fünf Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung. Das sei zwar nicht für die ganze Bevölkerung repräsentativ, doch entspreche es ungefähr der Anzahl der Bürger, die an den Bürgerversammlungen teilnehmen, so der Rathauschef. Im Fragebogen sollten die Teilnehmer zu den folgenden zehn kommunalpolitischen Sachbereichen den Grad ihrer Zufriedenheit angeben: Vorschul-/ Kindergarten- und Schulsituation, Verkehrssituation, Kultur- und Freizeitangebot, Gemeindeverwaltung/gemeindliche Einrichtungen, Wohnungsangebot, Umweltpolitik, Seniorensituation, Jugendangebot und Versorgung- und Dienstleistung.
Das Ergebnis ist erfreulich: Die Mehrheit der Rotter Bürgerinnen und Bürger ist zufrieden. Über die Hälfte aller Antworten auf die gestellten Fragen liegt mit 54,4 Prozent im zufriedenen Bereich (43,9 Prozent zufrieden, 10,5 Prozent sehr zufrieden). Zählt man die 27,9 Prozent der Bewertungen hinzu, die auf teils/teils lauten, gestaltet sich das Gesamtbild noch um einiges positiver, so Wendrock.
Definitiv unzufrieden mit dem Wohnort Rott sind 17,7 Prozent der Einwohner (11,3 Prozent unzufrieden, 6,4 Prozent sehr unzufrieden).
An der Spitze der Zufriedenheitstabelle liegt die Schulsituation, mit der 76 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Rotter Bürger zufrieden und nur vier Prozent unzufrieden sind. Die äußerst guten Noten für die Schule werden vor allem mit dem gerade fertiggestellten Neubau inklusive integriertem Hort begründet. Einen ebenfalls hohen positiven Zustimmungswert (65,2 Prozent) genießt wegen ihrer vielen Aktivitäten die Rotter Umweltpolitik bei den Befragten. Auch Gemeindeverwaltung/Gemeindeeinrichtungen kommen mit ihrem dritten Platz (65,1 Prozent) noch auf einen Medaillenrang.
Gute Zufriedenheitswerte erreichten auch die Seniorensituation (63 Prozent), Vorschule/Kita (60 Prozent), Kultur/Freizeit (58,7 Prozent), die Versorgung/Dienstleistung (58,6 Prozent) und das Jugendangebot (51,7 Prozent). Der Zufriedenheitswert von 32 Prozent bringt das Wohnungsangebot auf den vorletzten Platz. Am Tabellenende rangiert deutlich abgeschlagen mit lediglich 13,2 Prozent Zustimmung die Rotter Verkehrssituation. Mit ihr sind über die Hälfte der befragten Bürger (52,2 Prozent) nicht zufrieden.
Zu jedem Punkt gab es auch die Möglichkeit, im Fragebogen Begründungen oder Verbesserungsvorschläge anzugeben. Dies wurde ausgiebig genutzt. Eine genaue Auswertung der 670 Anmerkungen und Verbesserungen erfolgt gerade und wird noch zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt. Doch schon jetzt zeichnet sich Folgendes ab: Die meisten wünschen sich einen Discounter, danach folgt die Aufforderung, sich der Sanierung der maroden Bahnhofstraße zu widmen und drittens wurde der Mangel an bezahlbarem Wohnraum genannt. Bürgermeister Daniel Wendrock (parteifrei) betonte, dass es erfreulich sei, dass kein einziger Kommentar in irgendeine Richtung beleidigend gewesen sei – und das, obwohl die Befragung anonym stattgefunden habe. Wie der Rotter Geschäftsstellenleiter Maximilian Brockhoff auf Anfrage erklärt, werden die erhobenen Daten nun im Detail aufbereitet und dem Gemeinderat vorgelegt. So sollen Probleme aufgezeigt werden. Auch die konkreten Anliegen, die die Bürger bei der Befragung angegeben haben, sollen im Gremium besprochen werden.
Fußgängerübergang
nicht realisierbar
„Bürgermeister Wendrock wollte ein Stimmungsbild der Bevölkerung haben. Viele der genannten Anliegen sind uns bereits bekannt, wie beispielsweise der gewünschte Fußgängerüberweg im Zentrum“, sagt Brockhoff. Dieser sei allerdings nicht realisierbar, wie eine Begehung mit dem Landratsamt und der Polizei gezeigt habe. „Für einen Überweg bräuchte es beidseitig 100 Meter freie Sicht. Da gibt es im Zentrum keine passende Stelle“, erklärt er. Auch der Discounter sei „immer wieder Thema“. Wenn sich hier eine Möglichkeit bieten würde, werde die Kommune diese ergreifen, aber „bis jetzt ist nichts Konkretes in Sicht“, erklärt er.