200 Meter und nicht weiter

von Redaktion

Der Tinninger See ist ein beliebter Badeort. Aber er macht einige Probleme: Immer wieder wucherten in den vergangenen Jahren Wasserpflanzen an der Seeoberfläche. Besonders an heißen Tagen. Wie die aktuelle Lage ist und wie es mit dem Badesee und dessen Kiosk weitergeht.

Der Tinninger See in Riedering ist immer wieder stark von Wasserpflanzen befallen. Fotos Elisabeth Kirchner

Riedering – Der Tinninger See liegt idyllisch. Mit Liegewiese, Kiosk und umgeben von viel Grün. Aber auch mit vielen Wasserpflanzen im See. Denn wieder einmal scheinen das Raue Hornblatt und das Ährige Tausendblatt überhand zu nehmen. Die sind seit Jahren ein Problem. So zuletzt auch im Juli.

Seit Jahren wird versucht, den See mit dem Überschuss an Pflanzen in den Griff zu bekommen. Und das eigentlich ganz erfolgreich. Sabine Pummerer vom Interessenverein Tinninger See erklärte bereits im Juli, dass die Pflanzen im See nicht giftig sind. Und im Gegenteil sogar für eine gute Wasserqualität sorgen.

Raues Hornblatt und
Ähriges Tausendblatt
wuchern wieder

„Allerdings stören diese optisch einige Badegäste“, sagte Pummerer damals. Deshalb wollten die Gemeinde und der Verein mit dem Abfischen der Pflanzen, der Ausbringung von Quarzsand oder mit einer Mähkuh den Pflanzenbefall eindämmen – ohne Erfolg.

Denn Sabine Pummerer zufolge ist der See zurzeit tatsächlich wieder stärker von den beiden Wasserpflanzen befallen. Das liege vor allem an den heißen Temperaturen, erklärt sie. Dadurch wachsen das Raue Hornblatt und das Ährige Tausendblatt wieder stärker – mit Folgen für die Badegäste. „Im Moment kann man nur noch 200 Meter weit in den See hineinschwimmen“, sagt Pummerer. Durch den ganzen See zu schwimmen, sei zurzeit nicht mehr möglich. „Dazu sind es zu viele Pflanzen.“ Im Badebereich sei das Schwimmen aber kein Problem. Dort fischten der Interessenverein und die freiwilligen Helfer die Pflanzen weiter fleißig ab. Eine Mähkuh ist – wie im Juli noch diskutiert – nicht zum Einsatz gekommen, sagt Pummerer. Das sei aber auch erfreulich. Denn die Maschine schneide die Pflanzen nur etwa einen Meter ab. Das hilft zwar der Optik auf kurze Zeit, nach zwei Wochen wachsen die Pflanzen allerdings stärker nach, sagt sie. Das sehe sie vor allem am Beispiel Chiemsee, wo ebenfalls eine Mähkuh im Einsatz sei. Eine weitere Strategie, welche die Gemeinde und der Verein geplant hatten, war die Ausbringung von Quarzsand. Durch Quarzsand werde das Sediment – das sind Stoffe, die durch natürliche Prozesse abgelagert werden und an den Grund absinken – nicht mehr zu nährstoffreich. Und die Wasserpflanzen könnten damit möglicherweise eingedämmt werden. Das ist in diesem Jahr Pummerer zufolge aber noch nicht erfolgt. „Die Ausbringung wurde vom Landratsamt Rosenheim noch nicht genehmigt“, sagt sie. Sabine Pummerer hofft, dass die Genehmigung nächstes Jahr schneller erteilt wird. Denn damit der Quarzsand sinnvoll ist, müssten sie ihn über mehrere Jahre hinweg ausbringen. Wieder ein Problem, das die Pflanzen weiter wachsen lässt.

Und dann gibt es noch etwas, das ein Problem für den Badeort werden könnte: Der Kiosk am Tinninger See. Denn Pächter Toni Sollfrank betreibt den Kiosk nächstes Jahr nicht mehr weiter. „Der Kiosk war jetzt nur krankheitsbedingt kurze Zeit geschlossen“, sagt Johannes Lang, Geschäftsführer der Gemeinde Riedering. Bis zum 10. September müsse Sollfrank den Kiosk noch weiter betreiben.

Einige Bewerbungen
für Kiosk liegen
Gemeinde bereits vor

Demnach sei der Kiosk bis dahin täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Das bedeute aber nicht das Aus. Weder für den Kiosk, noch für den Pächter. Denn die Gemeinde habe bereits einige Bewerbungen erhalten. Die Stelle wird außerdem noch öffentlich ausgeschrieben, sagt Lang. Zudem werde der Kiosk saniert. Und was den derzeitigen Pächter Toni Sollfrank anbelangt: der habe bereits neue Pläne.

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