Jahrhundertalte Tradition wird beim Aschauer Markt weitergelebt

von Redaktion

Es war ein Aschauer Marktsonntag wie aus dem Bilderbuch. Jedes Jahr am ersten Sonntag im September gibt es zwischen Aschauer Hauptstraße, Kirchenbergerl und Schützenhaus für einen Tag alles, was das Herz begehrt – und vor allem Kinderherzen höher schlagen lässt. Kleine silbernen Ringe und passende Ketterl für die kleinen Mädchen und für die Buben aktuelle Bulldogs und Landmaschinen als voll funktionsfähige Modelle. Dazu gibt es Karussells, Schiffschaukeln, gebrannte Mandeln und Zuckerwatte. Die Erwachsenen treffen in den Budengassen Bekannte und Verwandte, die sie seit dem letzten Markt nicht mehr gesehen haben, zu einem ausgiebigen Ratsch. So kommen die Besucher nur langsam von Hauseck zu Hauseck voran. Sie können allerlei wundersame Dinge einkaufen, die es auch für sie so nur noch auf dem Markt gibt: darunter Wundermittel für die Autopflege, zum Fensterputzen und Gemüse hobeln oder handfeste Bekleidung für den täglichen Gebrauch. Und zum Schluss treffen sich alle – fast automatisch – im Bierzelt wieder. Seit 468 Jahren gibt es den Aschauer Markt. Ein Bummel mit der ganzen Familie – nach dem sonntäglichen Kirchgang – durch die fast einen Kilometer lange Marktstraße mit den rund 100 Verkaufsständen und dem großen Bierzelt ist für viele aus der Umgebung ein feststehender Termin. Außerdem stellt der Aschauer Markt eine wichtige Zeitmarke in der Region dar: Mit dem Aschauer Markt endet der Sommer und damit die Badesaison; der Herbst und die Wanderzeit beginnen unwiderruflich. Wenn um 17 Uhr die Marktbuden schließen, die Stände abgebaut werden und die Fieranten zum nächsten Markt weiterziehen, bleibt den Aschauern, den Sachrangern, den Frasdorfern und allen anderen die Gewissheit, dass sie alle im nächsten Jahr am ersten Sonntag im September wieder da sind. Foto /Text Rehberg

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