Schwimmer erleidet Schwächeanfall

von Redaktion

Wasserwachtler Alois Dirnaichner rettet völlig erschöpften Mann (61) aus dem Weitsee

Schnaitsee – Zu einem prekären und wahrscheinlich lebensrettenden Einsatz ist es am Montag gegen 18.30 Uhr am Weitsee gekommen. Alois Dirnaichner, Badeaufseher und langjähriges Mitglied der Wasserwacht, hatte an diesem Tag die Aufsicht. Er stand am Wasserwachtssteg, als er andauerndes Stöhnen aus den Teichrosen am Westufer hörte. Wie Dirnaichner aus Erfahrung weiß, ist diese Stelle des Sees „sehr schlecht einsehbar“.

Sumpfiges
Ufergelände

Vom Ende des Stegs konnte Dirnaichner gerade noch so die Beine des Schwimmers sehen, der sich an ein für die Fischer zur Verfügung stehendes Brett geschleppt hatte. Der Mann versuchte verzweifelt, mit seiner ihm verbliebenen Kraft ans Ufer zu gelangen. Das Problem: „An diesem Teil des Sees ist es sehr sumpfig, überall ist Gestrüpp. Von hier aus kommt man nicht aus dem Wasser“, weiß Dirnaichner.

Auf dem schon sehr maroden Ufersteg lief der Badeaufseher zu dem 61-Jährigen aus dem nördlichen Altlandkreis Wasserburg und versuchte ihn mit aller Kraft in Sicherheit zu ziehen. „Das war gar nicht so einfach, weil er bestimmt zwei Meter groß ist“, erklärt Dirnaichner. Nachdem der Mann es ans Ufer geschafft hatte, „war er so geschwächt, dass er immer wieder wegkippte und nicht mehr ansprechbar war“, berichtet der Badeaufseher. Der 61-Jährige habe eindeutig einen „akuten Schwächeanfall“ gehabt. Deswegen sei auch die Gefahr groß gewesen, dass er einen Schock erleidet, so der Wasserwachtler.

Dirnaichner deckte den Mann zu, lagerte ihn sicher, lief zur Wachhütte und verständigte den Notarzt. Bis dieser mit dem Hubschrauber eintraf, brachte der Badeaufseher den Patienten unter Schwierigkeiten zur Hütte. Dort wurde er dann von den Rettungskräften notfallversorgt. Nachdem sich der Gerettete nach geraumer Zeit erholt hatte und weder mit dem Rettungshubschrauber mitfliegen, noch mit dem Sanka mitfahren wollte, entließ er sich auf eigene Verantwortung und machte sich auf den Heimweg. Dem beherzten Eingreifen des Wasserwachtlers Alois Dirnaichner ist es zu verdanken, dass es bei diesem Notfall nicht zu schwerwiegenderen Folgen kam.

Für ihn war es heuer der erste Einsatz, bei dem er jemandem aus dem Wasser retten musste. Wie oft er in seiner 50-jährigen Laufbahn als Mitglied der Wasserwacht schon Leute aus dem See geholt hat, könne er nicht sagen. Er betont aber auch, dass dies Teamleistung sei, die er gemeinsam mit den Mitgliedern der Wasserwacht und dem zweiten Badeaufseher, Walter Brinkhoff, vollbringe. Er erinnere sich gut an eine Situation, bei der eine junge Frau von der Wasserwacht eine etwas korpulentere Person aus dem Wasser gerettet habe. „Da ist Kreativität gefragt“, erklärt er, da die junge Wasserwachtlerin alleine mit ihren eigenen Kräften die Person nicht aus dem See ziehen konnte.

Wasserwacht trainiert
solche Situationen

„Solche Situationen üben wir auch: Immer ruhig bleiben und überlegen, was zu tun ist“, sagt Dirnaichner, der auch Ausbilder bei der Wasserwacht ist. Bei dem Einsatz waren neben den Ersthelfern die Besatzung des Hubschraubers mit Notarzt und die Besatzung eines Johanniter-Rettungswagens am Weitsee vor Ort.

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