Vermehrt Wasserrohrbrüche in Aschau

von Redaktion

In Aschau ist es innerhalb weniger Wochen zu mehreren Wasserrohrbrüchen gekommen. Schuld könnte das Wetter sein. Ob noch weitere Brüche zu befürchten sind, und wie die Gemeinde die Situation unter Kontrolle bringen will.

Aschau – Es tropft plötzlich von der Decke, eine Wand fühlt sich feucht an und verfärbt sich dunkel, und dann breiten sich ein unangenehmer Geruch und schlimmstenfalls Schimmel aus. Wer schon mal einen Wasserschaden in den eigenen vier Wänden hatte, weiß, mit wie viel Ärger, Arbeit und auch Kosten die Behebung verbunden ist. Die häufigste Ursache: Rohrbrüche. Und genau solche hatte die Gemeinde Aschau im Chiemgau in den letzten Wochen viele.

Auf der Suche nach
Lecks in Leitungen

Aufgefallen waren die Schäden im gemeindlichen Wasserwerk. Dort wurde ein erhöhter Wasserverlust von etwa 200 bis 400 Kubikmetern pro Tag (200000 bis 400000 Liter) verzeichnet. „Es kann zwar immer mal vorkommen, dass wir Verluste feststellen, aber in der letzten Zeit waren es ziemlich viele“, sagt Peter Graf, Wassermeister am Wasserwerk Aschau. Eine Fremdfirma habe sich deswegen mit Mitarbeitern des gemeindlichen Wasserwerks auf die Suche nach Leckagen begeben und über sechs Löcher gefunden. Einige an Hauptleitungen, jedoch auch an Hausanschlussleitungen. „Gebäudeschäden sind meines Wissens aber nicht entstanden“, teilt Graf mit und fügt hinzu, dass die Leckagen im Anschluss auch umgehend repariert wurden. Aufwendiger gestaltete sich der Schaden unter einer Straße. „Die mussten wir deshalb aufreißen“, schildert Graf.

Verantwortlich für die Leckagen könnte die trockene Phase des Sommers sein. Das ist aber nur eine Vermutung von Graf. Denn durch Frost oder eben auch Hitze bestehe die Gefahr, dass sich in den Rohren Risse bilden. „Die genaue Ursache steht aber nicht fest.“ Er fügt diesbezüglich auch hinzu, dass das Rohrleitungsnetz der Gemeinde aus den 1970er-Jahren stammt. Es werde zwar Schritt für Schritt erneuert, „doch es ist noch viel Altes dabei“.

Simon Frank, Bürgermeister der Gemeinde Aschau betont auch, dass das Rohrleitungsnetz in Aschau und Sachrang eine Länge von 105 Kilometern hat und jeder Abschnitt unterschiedlich zu bewerten sei. „Da spielen auch Faktoren wie das Material der Leitungen oder die Bodenbeschaffenheit mit.“ Doch müssen die Bürger besorgt sein, dass es in nächster Zeit zu weiteren Leckagen kommt?

Wie Graf einräumt, ist auch das schwer abzuschätzen. Um die Wasserverluste in der Gemeinde reduzieren zu können und weiteren Schäden entgegenzuwirken, sind weitere Rohrnetzuntersuchungen im Gange, informiert Bürgermeister Frank. Dabei sind die Mitarbeiter des Aschauer Wasserwerks wieder mit einer Fremdfirma unterwegs und klappern das Rohrnetz nach Schäden ab. Graf berichtet gegenüber dem OVB: „Das gesamte Ortsgebiet wird abgesucht, Hydranten und Schieber werden dabei mithilfe eines speziellen Elektro-Akustischen Geräts abgehört.“ Tritt in einer Leitung Wasser aus, so erzeugt das Geräusche.

Die Schallwellen, die dadurch entstehen, werden von dem Gerät erkannt und dann aufgezeichnet. So können die Schäden entdeckt und schnell beseitigt werden. Graf ist sich sicher: „Wir werden auf alle Fälle welche finden.“

Rohrnetzuntersuchung
zahlt Gemeinde

Er rechnet für die Untersuchungen mit einer Zeit von etwa zwei bis vier Wochen. Die Kosten für die Rohrnetzuntersuchung übernimmt die Gemeinde Aschau.

Wie Bürgermeister Frank mitteilt, seien solche Untersuchungen jedes Jahr im Haushalt mit eingeplant. Denn die Trinkwasserversorgung ist ein sehr wichtiges Anliegen. „Wir investieren täglich viel Energie und Ressourcen in das Thema Trinkwasser“, so Frank, „dahinter steckt ein wahnsinniger Kraftakt, den man nicht vergessen darf.“ Daher werde auch mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die Trinkwasserversorgung garantiert ist und Probleme schnell beseitigt werden.

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