Schnaitsee – Seit Monaten ist ein Biber am Waldhausener Bach unmittelbar in Nähe der Schnaitseer Kläranlage aktiv. Bereits vor mehreren Wochen sorgte ein vom Biber gebauter Damm dafür, dass das Bachwasser in die anliegenden Felder und Wiesen entwich und somit dem weiteren Bachlauf das Wasser entzog. Damals wurde von Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs eine Biberdrainage eingebaut, sodass das Wasser wieder fließen konnte.
Geschütztes Tier baut
sich eigenen See
Damit gab sich aber der höchst geschützte Biber nicht zufrieden und er baute und baute. Mittlerweile ist ein weiterer Damm an die zwei Meter hoch und staut das Wasser wieder auf. Damit hat sich der Biber einen kleinen Stausee geschaffen, um ungehindert schwimmen zu können.
Da aber die Kläranlage unmittelbar daneben liegt, besteht die Gefahr, dass das geklärte Wasser durch einen Rückstau nicht mehr abfließen kann. Bei einem Treffen an der Dammstelle begutachteten Bürgermeister Thomas Schmidinger, Luitgard Graßl vom Bauamt sowie Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes und der Unteren Naturschutzbehörde den betroffenen Bachabschnitt. Mit dabei waren auch der Bund Naturschutz und betroffene Anlieger.
Gegenmaßnahmen
nur im Notfall möglich
„Das ist echt Wahnsinn, was so ein Biber in so kurzer Zeit bauen kann“, zeigte sich Schmidinger überrascht und angetan von der Leistung des Tieres. Die Amtsvertreter aus Traunstein informierten darüber, dass nur im Notfall, also wenn der Betrieb der Kläranlage gefährdet ist, Gegenmaßnahmen ergriffen werden dürfen. Das heißt, dass der Damm nur in diesem Fall entfernt werden darf. Eine Möglichkeit, eventuelle Schäden zu verhindern, ist der Einbau einer weiteren Drainage. Diese wird jetzt der Bauhof in den kommenden Tagen errichten.