Große Feuerwehrübung in Degerndorf fordert Einsatzkräfte

von Redaktion

Floriansjünger werden zu einem simuliertem Brand in der Tiefgarage der Neubausiedlung Sägmühle gerufen

Degerndorf – Die Feuerwehrsirenen in Degerndorf und den Gemeinden im oberen Inntal wurden an einem Donnerstagabend gegen 19 Uhr aktiviert, jedoch nicht aufgrund eines tatsächlichen Notfalls, sondern im Rahmen einer umfangreichen Feuerwehrübung.

Die erste Alarmmeldung lautete: „Auslösung der Brandmeldeanlage in der Tiefgarage der Neubausiedlung Sägmühle in Degerndorf.“ Hierhinter verbergen sich Melder, die einen Brand selbstständig erkennen und einen Alarm auslösen können. Die besagte Tiefgarage für insgesamt 500 Autos erstreckt sich unterirdisch über einen beträchtlichen Teil des bebauten Gebiets. Die Feuerwehr in Degerndorf reagierte prompt. Zu diesem Zeitpunkt war den Einsatzkräften noch nicht klar, was sie in der Tiefgarage erwartete. Die Brandmeldezentrale wurde als erste Anlaufstelle genutzt, um den genauen Ort des Alarms zu ermitteln. Die Organisatoren der Übung hatten eine Nebelmaschine eingesetzt, um ungefährlichen Qualm zu simulieren, der den Feuerwehrleuten sofort entgegenkam.

In der Tiefgarage herrschten realistische Sichtverhältnisse nahe null, und bei Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte drang dichter Rauch aus den Entlüftungsschächten der Garagenanlage. Nur Einsatzkräfte mit unabhängigen Atemschutzgeräten konnten das Gebäude betreten. In der Realität wäre der Qualm lebensgefährlich, da er bereits nach wenigen Atemzügen zu Sauerstoffmangel, schweren inneren Verletzungen und zum Tod führen kann. Da die Erkundung ergab, dass eine Person vermisst wurde, hatte die Rettung von Menschen höchste Priorität, da die Person unmittelbar dem Qualm ausgesetzt war. Jeder Handgriff der Feuerwehrler musste sitzen.

Der Einsatzleiter erkannte den Ernst der Situation und rief weitere Kräfte zur Unterstützung. Es folgte eine Alarmstufenerhöhung. Sirenen waren erneut zu hören, dieses Mal von den Feuerwehren der benachbarten Gemeinden Brannenburg, Großbrannenberg, Nußdorf, Flintsbach, Fischbach,
Nicklheim Großholzhausen und Raubling. Insgesamt waren 150 Feuerwehrangehörige vor Ort. Sie wurden schrittweise an den Einsatzort herangeführt und eingewiesen. Vor allem Atemschutzgeräteträger waren gefragt, denn nur die konnten die Tiefgarage sicher betreten. Atemschutz-Überwachungsstellen wurden eingerichtet, um die exponierten Einsatzkräfte zu überwachen. Der Atemluftvorrat eines Atemschutzgeräteträgers reicht je nach Belastung für 30 Minuten.

Bald darauf konnten die vermisste Person und weitere simuliert verletzte Personen von Jugendfeuerwehrleuten gerettet, erstversorgt und dem Rettungsdienst übergeben werden. Nach etwa 45 Minuten war der angenommene Brand unter Kontrolle und die Tiefgarage wurde durch gezielte Belüftung nahezu rauchfrei.

Es war insgesamt ein Szenario, dass sich keiner wünscht – zum Glück hier nur eine Übung. Eine Übung, die es allerdings in sich hatte und von den Feuerwehrleuten alles abverlangte. Auch die Führungskräfte waren gefragt, die ein recht komplexes Einsatzszenario zu koordinieren hatten. Unterstützt wurden sie von der „Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung“ aus Kolbermoor.

Danach gab es eine Abschlussbesprechung, denn die Kreisbrandinspektion hatte mit KBI Martin Gruber und KBM Peter Lechner zwei erfahrenen Brandschützer entsendet. Im Ergebnis ist alles gut gelaufen, selbstverständlich gibt es immer noch Details, die verbessert werden müssen.stv

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