Nußdorf – In seiner jüngsten Sitzung erkundigte sich der Gemeinderat von Nußdorf über die Potenziale zur Förderung der Elektromobilität durch die Installation von Ladestationen. Als Gastredner wurde Georg Beyschlag, der Erste Vorstand des Landmobile e.V., dazu eingeladen. Die Elektromobilität in Deutschland verzeichnet einen beeindruckenden Anstieg, sowohl bei Elektroautos als auch bei Elektrorollern, E-Bikes und E-Pkw.
Rasanter Anstieg
von E-Autos
Laut Statista wurden bis zum 1. Juli dieses Jahres bereits rund 1,2 Millionen elektrisch angetriebene Autos in den deutschen Straßenverkehr integriert, im Vergleich zu lediglich 137000 im Jahr 2020. Doch trotz des rasanten Anstiegs der Elektromobile hinkt die Entwicklung der Ladesäuleninfrastruktur hinterher.
Dies stellt potenzielle Käufer von Elektromobilen vor eine Herausforderung, da die Entscheidung für ein Elektrofahrzeug stark von der Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur abhängt, insbesondere im ländlichen Raum. Der Vorstand vom Landmobile e.V. betonte diesen Engpass in seinem Vortrag vor dem Nußdorfer Gemeinderat. Im Vergleich zu städtischen Gebieten verfügt Nußdorf derzeit über nur eine Ladestation und ist somit auf der Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur noch ein weißer Fleck. Der Landmobile e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Elektromobilität speziell im ländlichen Raum zu fördern. Diese Initiative hat bereits die Unterstützung zahlreicher Nachbargemeinden gefunden.
Beyschlag brachte einen konkreten Vorschlag ein, indem er insgesamt sechs Ladestationen auf dem Wanderparkplatz an der Neubeurer Straße ins Auge fasste. Die Gemeinde müsste lediglich das Grundstück zur Verfügung stellen, während der Verein den Rest übernehmen würde. Dies bietet der Gemeinde den Vorteil, dass sie keinen Aufwand für die organisatorische Umsetzung, die Betreuung und Instandhaltung der Ladestationen hat. Darüber hinaus ist dieses Angebot haushaltsneutral, da es keine finanziellen Mittel bindet, wie Beyschlag erklärte.
Der Nußdorfer Gemeinderat zeigte sich von den Argumenten des Landmobile e.V. überzeugt. Während der Diskussion ergaben sich weitere alternative Standorte für Ladestationen, darunter der Leonhardiweg und der Parkplatz am Friedhof.
Entscheidung hängt
von Angeboten ab
Beyschlag konnte auch Bedenken hinsichtlich nicht wettbewerbsfähiger Preise für Endverbraucher zerstreuen, indem er betonte, dass der Preis letztendlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt werde. Falls der Preis zu hoch sei und die Ladestationen nicht genutzt würden, würde sich das Geschäft auch für den Verein nicht rentieren. Bevor der Gemeinderat jedoch über das Angebot und die möglichen Standorte entscheidet, werden zunächst konkrete Angebote eingeholt.