Brannenburg – In der Aula der Grundschule fand die Auftaktveranstaltung der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ statt. Und darauf hatten sich nicht nur die sichtlich aufgeregten Schulkinder bestens vorbereitet, sondern auch die vielen Ehrengäste, Lehrkräfte und ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Während Rektorin Alexandra Mayr noch alle Anwesenden in ihrer Schule herzlich willkommen hieß, erklomm der Grundschulchor unter der Leitung von Magdalena Astner bereits hinter ihr die Bühne und sang in dem Lied „Im Straßenverkehr“ davon, dass „es die Kinder immer sehr schwer haben“. Schulamtsdirektorin Angelika Elsner lobte die Erstklässler, die „nun schon in der Schule“ sind, „und es gibt nichts Wichtigeres als gesund zur Schule und wieder nach Hause zu kommen. Und dass das auch so bleibt, bekommt ihr heute eure gelben Sicherheitsüberwürfe“.
Tanzend für
Sicherheit geworben
Die hatten bereits die Schüler der Klasse 4a an, die mit ihrer Lehrerin Claudia Bialucha auf der Bühne den Tanz „Ich schau nach links“ aufführten, bevor dann der Regierungspräsident Dr. Konrad Schober das Mikrofon ergriff. Ihn freute „es sehr, heute hier in Brannenburg sein zu dürfen. Es ist für mich ein besonderes Erlebnis, mit Euch ein paar schöne Stunden zu verbringen“, rief er den Anwesenden zu.
Er erinnerte sich, „dass es die Aktion bereits seit dem Jahre 1969 gibt und sie ist heute wichtiger denn je und wir wollen, dass ihr mit der auffallenden Kleidung gesehen und erkannt werdet“, wandte er sich explizit an die Erstklässler. Sein besonderer Dank ging abschließend an die Lehrkräfte, Eltern und „anderen dienstbaren Geister“, die den Schulkindern immer den richtigen Weg zeigen, „denn das Wichtigste, was wir haben, sind unsere Kinder“. Mit dem im bayerischen Dialekt vorgetragenen Lied „Fritzi Federl“, der an seinem „Radl a Glöckerl hat, des macht bim bim, da weiß dann jeder, dass i kimm“, leitete der Grundschulchor über zu Brannenburgs Bürgermeister Matthias Jokisch, der „diesen nicht nur für die Schüler besonderen Tag“ lobte und der Hoffnung Ausdruck gab, dass es ein sicheres Jahr werden wird.
Im Stile einer klassischen Talkshow stellten anschließend die Kinder genau vier Fragen den anwesenden Politikern. Landrat Otto Lederer (CSU) nahm zu der Frage der Aufgaben und Tätigkeiten des Kreises Stellung. „Wir geben jährlich rund zehn Millionen Euro für die Sicherheit der Schüler an den 23 Schulen im Landkreis aus“. Dazu zählte er beispielhaft den Schulbusverkehr, Erhalt und Sicherung der Radwege sowie die Unterstützung der Verkehrswacht auf.
Bürgermeister Matthias Jokisch musste dann auf die Frage antworten: Was unternimmt die Gemeinde, um sichere Schulwege zu schaffen? „Unsere Gemeinde unterstützt die vielen ehrenamtlichen Helfer an den Schulen, beleuchtet die Schulwege, räumt auch den Schnee und vieles mehr“, so seine Antwort darauf. Die dritte Frage richtete sich an Manfred Hauser, Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Und sie lautete: Was tut die Polizei für einen sicheren Schulweg? „Wir schauen, dass alle Verkehrsteilnehmer auf die Verkehrsregeln achten. Und wenn nicht, dann ermahnen und verwarnen wir sie auch schon mal“.
Ganz besonders wichtig für ihn und seine Mitstreiter vor Ort ist „ein sicherer Schulweg, damit ihr nicht zu Schaden kommt“, so der Polizeipräsident. Peter Starnecker, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern, wurde dann mit der vierten und letzten Frage überrascht: Was macht die Verkehrswacht für einen sicheren Schulweg? Er betonte das Schulwegtraining, „dann stellen wir weiter den Schulen Roller und Fahrräder zum Üben zur Verfügung, damit ihr später den Radl- und Rollerführerschein bekommt“, so seine Antwort darauf. „Und ganz wichtig ist auch, dass von uns der sogenannte signalgelbe Überwurf für die Erstklässler eingeführt worden ist, der den Schulweg sicherer macht“.
Elterntaxis
bereiten Sorgen
Gewisses Kopfzerbrechen aber bereiten allen Gefragten mehr oder weniger die sogenannten Elterntaxis, die nicht förderlich für die Kinder sind, die doch lernen sollen, selbst und sicher den Schulweg zu absolvieren. Denn bei der täglichen Beförderung der Kinder zum Bus oder zur Schule erlernen die Kinder nicht, sich im Straßenverkehr regelgerecht zu verhalten und Gefahrenstellen zu erkennen und denen gegebenenfalls auch sicher auszuweichen. Unisono appellierten sie an die „übervorsichtigen Eltern und Helfer“, sich diesem Thema zu stellen.
Laut wurde es dann noch einmal, als die Trommelgruppe um Iris Kießer-Koriako den „Ampel-Rap“ aufführte.
Franz Hoffmann