Aschau – Alle Jahre wieder beteiligt sich der Aschauer Heimat- und Geschichtsverein Aschau (HGV) am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“. „Aschau ist prädestiniert für diese Teilnahme, weil es hier im Priental einen so reichen Denkmalbestand gibt“, so die Vorsitzende Dr. Natascha Mehler, „wir als HGV wollen auf unseren reichen Denkmalbestand aufmerksam machen und unsere Schätze auch vorzeigen“.
Lud der Verein im Vorjahr nach Höhenberg zur ehemaligen Wallfahrtskirche und ins kleine Sondengänger-Museum ein, so war das Ziel in diesem Jahr das ehemalige Forsthaus der Freiherrn von Cramer-Klett in Grattenbach, auf halbem Weg zwischen Hohenaschau und Sachrang, das heute als Wohnhaus dient. Zahlreiche Besucher aus dem Priental informierten sich über das herrschaftliche Gebäude, das zwar jeder kennt, aber keiner so richtig einordnen kann. Freiherr Theodor II. von Cramer-Klett baute 1903 das neue Forsthaus als Dienstsitz mit Dienstwohnung für seinen Förster. 1912 gestaltete es der damals gefragte Münchner Architekt Franz Zell im
„barockisierenden Heimatstil“ etwas um.
„Franz Zell ist der Begründer des sogenannten Heimatstils und hat viele wichtige Bauten entworfen, so das Hofbräuhaus in Berchtesgaden oder das Heimatmuseum in Oberammergau“, weiß Mehler.
Nach jahrzehntelanger Nutzung als Dienstgebäude für den Cramer-Klettschen Förster wurde der zweigeschossige Bau an privat verkauft. Die neuen Besitzer renovieren es derzeit liebevoll und äußerst detail- und originalgetreu. Die Restaurierungsarbeiten werden als „Vorzeigeprojekt“ vom Bayerischen Rundfunk begleitet. Zum 50-jährigen Jubiläum des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes wird es am 24. September in einer Sendung im Programm des „Bayern 3“ präsentiert.reh