Aschau – Mit großer Mehrheit, mit drei Gegenstimmen, hat der Aschauer Gemeinderat beschlossen, eine Ausfahrt aus der Blumenstraße auf die Rosenheimer Straße, die Staatsstraße 2093, zu bauen. Der bisher nicht ausgebaute Straßenabschnitt der Blumenstraße ostwärts der Rosenheimer Straße wird saniert und zu einer Gemeindestraße ausgebaut.
Das neu ausgebaute Stück soll als Einbahnstraße ausgewiesen werden und das Einfädeln in die Rosenheimer Straße nach rechts oder nach links ermöglichen. Das Bayernwerk müsste in diesem Zusammenhang die überdimensionale Trafostation am Eingang zur Blumenstraße nach Norden versetzen und durch eine moderne, wesentlich kleinere Anlage ersetzen. Die vorgesehene Baumaßnahme ist – zusammen mit dem Bauabschnitt I, der Sanierung der Blumenstraße – durch den Zweckverband Kommunale Dienste Oberland auszuschreiben und soll dann an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben werden.
„Die Baumaßnahme hat bereits einen längeren Vorlauf“, erläuterte Peter Graf vom Bauamt. Nachdem die erste Ausschreibung zur Sanierung der Blumenstraße aufgrund von zu wenigen Angeboten und einer deutlichen Verfehlung der Kostenschätzung um ein Viertel aufgehoben worden war, wurde die Möglichkeit, eine Ausfahrt in die Rosenheimer Straße zu schaffen, nochmals überprüft. Nach Absprache mit dem Bayernwerk ist es nun möglich, die alte Trafostation gegen eine zeitgemäße und kleinere Station auszutauschen. Das Staatliche Bauamt Rosenheim sicherte telefonisch zu, dass die Gemeinde Aschau die vorliegende Planung mit einer Ausfahrt von der Blumenstraße in die Rosenheimer Straße Richtung Frasdorf verwirklichen könne. Im Zuge dieser Arbeiten könnte auch der bisher durch die Trafostation unterbrochene Fuß- und Radweg durchgezogen und farbig abgesetzt werden. Die zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 82000 Euro müssen in der Haushaltsplanung 2024 berücksichtigt werden.
Mehrere Einzelheiten wurden in der Diskussion noch geklärt: so soll die Ausfahrt aus der Einbahnstraße voraussichtlich sowohl für Rechts- als auch Linksabbieger möglich sein. Auch wenn die vorliegende Planung der Wunschvorstellung des Gemeinderates nicht gerecht wird, handelt es sich um eine deutliche Verbesserung, vor allem für Winterdienst, Rettungsfahrzeuge und Müllabfuhr, wenn hier eine durchgehende Straße von der Engerndorfer Straße bis zur Rosenheimer Straße entsteht. Bürgermeister Simon Frank merkte an, dass die entstehenden Baukosten günstiger ausfallen, wenn die Arbeiten im Zusammenhang mit den notwendigen und bereits vorgesehenen Bauarbeiten an der Blumenstraße ausgeführt werden.
Sebastian Pertl wies darauf hin, dass die optimale Lösung für den Bereich die Anlage eines Kreisverkehrs unter Einbeziehung der gegenüber einmündenden Pölchinger Straße wäre. Durch die Bündelung von Straßen aus allen vier Himmelsrichtungen könnte dort ein Kreisverkehr wie aus dem Lehrbuch gebaut werden. Zugleich würde durch einen Kreisel der Verkehr auf der Rosenheimer Straße von Norden her bereits am Ortseingang deutlich abgebremst. Leider ziehe das Staatliche Bauamt diese Lösung nicht ins Kalkül. Gerhard Reiter betonte, dass die Planung mit einer Bus-Einstieghilfe für Menschen mit Behinderung ergänzt werden müsse und wies auf den hohen Fördersatz von 80 Prozent für eine solche Maßnahme hin.Heinrich Rehberg