Söllhuben – Passend zu den Feierlichkeiten anlässlich 40 Jahre Wiedergründung der Gebirgsschützenkompanie (GSK) Hofmark Söllhuben herrschte Kaiserwetter. Und genau so strahlend präsentierten sich die Ehrengäste, darunter auch Schutzherr Caspar Graf von Preysing sowie Schirmherr und Riederings Bürgermeister Christoph Vodermaier, Vertreter der Führung des Bundes der Gebirgsschützen und des Gaues, sowie zahlreiche Kompanien des Inn-Chiemgau Bataillons, befreundete Gebirgsschützen aus Südtirol, Tirol und den Nachbargauen und zahlreiche Ortsvereine.
Weckruf mit
Böllerschützen
Die Feierlichkeiten begannen schon frühmorgens mit dem Weckruf der Böllerschützen. Im Festgottesdienst – musikalisch gestaltet von Kirchenchor und Blasmusik – gingen Pfarrer Herbert Zimmermann und Gemeindereferent Tobias Gaiser auf die Begriffe Heimat, Freundschaft und Zusammenhalt getreu dem Fahnenspruch „Sei getreu bis in den Tod“ ein. Berührend auch, wie die beiden Geistlichen das Kirchenpatrozinium von Sankt Rupert in den Festgottesdienst miteinbezogen. Nach der Totenehrung, bei der Gemeindereferent Gaiser anmahnte, dass kein Mensch mehr Opfer sein dürfe, und dem Ehrensalut der Bad Endorfer Patenkompanie stellten sich alle Teilnehmer zum Festzug auf, der quer durch den Ort zu den Klängen der Musikkapelle Söllhuben und der Halfinger Blasmusik marschierte. Schutzherr Graf von Preysing, Bürgermeister Vodermaier, Gemeindereferent Tobias Gaiser und Pfalzens Bürgermeister Roland Tinkhauser (die Gebirgsschützen der Südtiroler Gemeinde Pfalzen sind seit 1985 Partnerkompanie, Anm. der Red.) zogen in einer Pferdekutsche an den zahlreichen Zuschauern vorbei.
Im Festsaal beim Hirzinger erinnerte Hauptmann Hans Loferer kurz an die Historie der GSK: Die GSK Hofmark Söllhuben wurde am 23. Mai 1983 als damals 13. – heute gibt es 17 Kompanien – des Bataillons Inn-Chiemgau wiedergegründet. Doch eigentlich reichten die Wurzeln der GSK bis ins 12. Jahrhundert. Bis zur Auflösung der Landwehren 1869 hätten sich die Männer der GSK, damals noch unter der Herrschaft Hohenaschau, zum Schutz der Heimat eingesetzt. Darauf gehe auch die Verbindung zum Hause Preysing zurück. So war Christoph Graf von Preysing seit der Wiedergründung 1983 bis zu seinem Tod 2018 Schirmherr und aktives Mitglied der Söllhubener Kompanie. Dessen Sohn Caspar übernimmt nun das Ehrenamt. Es sei ihm eine Ehre, betonte der neue Schutzherr. Gemäß dem Motto „Der liebe Gott hat einen bunten Garten“ sollte sich die GSK dafür einsetzen, die Vielfalt zu schützen und zu bewahren sowie für Schwache einzustehen. Heimatverbundenheit und Traditionspflege gelte es fortzusetzen.
Mit launigen Worten bekam der neue Schutzherr dann von Hauptmann Loferer den Hut der GSK aufgesetzt. Bürgermeister Vodermaier sagte, die GSK bezeichne sich als Hüter und Verteidiger bayerischer Volkskultur, und doch sei ihr Fundament eine offene Weltanschauung.
Holzbank als
Gastgeschenk
Günter Reichelt als Vertreter des Bundes der bayerischen Gebirgsschützen ging ebenfalls auf den Begriff Heimat ein. Heimatgefühl im Herzen reiche nicht: „Bekennen heißt öffentlich Zeugnis geben.“ Hans Rucker, für die Partnerkompanie aus dem Pustertal sprachen Bürgermeister Tinkhauser und Hauptmann Werner Oberholenza. Den beiden Rednern war der Begriff der Freundschaft wichtig. Als Gastgeschenk gab es eine Holzbank mit der Inschrift „Bayern trifft Tirol“.