Musketiere kämpfen um Ehre und Sieg in Bad Endorf

von Redaktion

Das Familienstück der Theatergesellschaft begeistert bei der Premiere – Zwei weitere Vorführungen am Wochenende

Bad Endorf – Wer kennt nicht den Spruch „Eine(r) für alle, alle für eine(n)“? Die Geschichte der Musketiere, nacherzählt und umgeschrieben für kleine und große Theaterzuschauer, rief beim Publikum am Premierenwochenende auf der Wiese am Kurpark in Bad Endorf große Begeisterung hervor. Vertrauen, Glaube, Gerechtigkeit und Freundschaft versus Machtanspruch, Intrigen, Grausamkeit und Hass – die Grundpfeiler des Romans „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas (1802 bis 1870) und seinen Verfilmungen sind bis heute aktuell.

Großartige Kostüme und ein Thron vor einer großen Leinwand in den französischen Landesfarben – mehr braucht es nicht auf der großen grünen Wiese. Und doch fühlt man sich gleich an den Hof Frankreichs versetzt. Großartig, wie die einzelnen Akteure ihre Rolle verkörpern. Auf der einen Seite die Guten, seien es Hauptmann Treville (Winni Wolke) und Marechaux Silvie (Katharina Pukropski) oder die Kadetten und die Musketiere Athos (Resi Deindl), Porthos (Bastian Karl), Aramis (Simon Lob) und d’Artagnan (Greta Hofmann).

Und auf der anderen Seite die Bösen, Machthungrigen: Kardinal Richelieu (Korbinian Schickinger), sein Lakai Perceval (Markus Hermannsdorfer), Hauptmann Rochefort von der Roten Garde (Markus Mädler) und Milady de Winter (Angelika Linner) nimmt man ihre Rollen sofort ab. Beeindruckend, wie sie die Roten Garden (Felicia Maier, Samuel Hofmann, Annelene Braun und Felix Geißler) und die Kadetten, abschätzig als Würmer bezeichnet, behandeln.

Nicht minder ansprechend, wie sie sich verschwören, um die junge Königin Louise (verkörpert von der sechsjährigen Maria Kößlinger) und deren Mutter Regentin Anna (Katharina Plank) vom Thron zu stoßen und den zweiten der Thronfolge, Marquis de Feron (Johannes Laböck und Luis Giannetta als eineiige Zwillinge), als Nachfolger einzusetzen.

Im Roman wird erzählt, wie aus den drei Freunden und Gardisten des französischen Königs, Athos, Porthos und Aramis, vier Freunde werden. Denn d’Artagnan stößt nach verschiedenen Abenteuern zu ihnen und wird ebenfalls Musketier. Im Familientheater – von Regisseur, Intendant und Mitspieler Werner Hofmann und seiner Frau Julia umgeschrieben – werden einzelne Motive des Romans aufgegriffen und in die Gegenwart transferiert. So verkörpern beispielsweise Jungen und Mädchen die Musketiere d’Artagnan, Athos, Porthos und Aramis beziehungsweise die Rote Garde.

Fechtszenen dürfen dennoch nicht fehlen, lange haben sie dafür an einem Fechtwochenende – durchgeführt vom Verband Bayerischer Amateurtheater – trainiert.

Geschickt haben die Stückeschreiber alle weiteren Mitspieler im Theaterstück integriert, insgesamt sind es rund 40 Mitwirkende. Auch das Publikum wird miteinbezogen, indem es für bestimmte Szenen aufgeteilt wird und mitwandert. Das heißt, das Publikum bekommt zu einem bestimmten Zeitpunkt nur einen Teil der Geschichte mit. Die Begriffe Freundschaft, Mut und Gerechtigkeit ziehen sich dennoch wie ein roter Faden durch das Stück und sprechen ob der Aktualität sowohl kleine als auch große Zuschauer an.

Wer das Stück verpasst hat, sollte nicht traurig sein. Denn am kommenden Wochenende geben sich die Endorfer Theaterer noch einmal die Ehre. Wer sich also von den Musketieren und ihrem Mut anregen lassen will, dem seien die Aufführungen von Freitag, 29. September, bis Sonntag, 1. Oktober, jeweils um 15 Uhr auf der Wiese im Bad Endorfer Kurpark empfohlen. elk

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