Großkarolinenfeld – Frieren im Klassenzimmer – das möchten weder Lehrer noch Schüler gern. In der Grundschule Großkarolinenfeld sowie in der Mehrzweckhalle besteht derzeit die Gefahr, dass die Wärmeversorgung ausfällt. Grund dafür ist eine veraltete Steuerungstechnik, die nicht mehr gewartet werden kann. Bei Ausfall der Steuerung droht ein Versagen der Heizungen. „Das Ganze pressiert etwas“, so Großkarolinenfelds Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei) in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates. „Wenn jetzt etwas kaputt geht, müssen wir provisorisch heizen.“
Das Problem wurde bei der Erstellung eines neuen Energieversorgungskonzeptes für die Grund- und Mittelschule sowie die Mehrzweckhalle bemerkt. Wegen der Dringlichkeit soll die Steuerung aber bereits vor der Erneuerung des Heizsystems erfolgen – geplant ist eine Ausführung bereits in den Faschingsferien 2024.
Philipp Groß vom Ingenieurbüro Hausladen berichtete die Details. Demnach ist die Regelungstechnik defekt. Nötig sei also die Erneuerung aller Raumbediengeräte, was einen Austausch der Schaltschränke bedeutet. „Die Maßnahme soll auf das Wesentliche reduziert werden“, erklärte Groß. Die Verkabelung der Raum- sowie der Gebäudeautomation solle weiterverwendet werden. Ebenso könne die Sensorik und Aktorik noch genutzt werden, soll aber auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Das einzige Problem seien die Raumbedienelemente, über die zum Beispiel die Sollwerte der Heizungen eingestellt werden. Für die gebe es keinen Ersatz mehr. Die 15 Steuerungen sollen durch Geräte mit Touch-Paneel ausgetauscht werden. Dadurch könnten Anpassungen etwa der Heizkurve direkt vor Ort vorgenommen werden. Wichtige Störmeldungen werden dann durch ein GSM-Modul an entsprechende Personen wie den Hausmeister weitergeleitet. Damit könnte man die Heizung zum Beispiel auch in den Ferien einfach bedienen.
Johann Kosek (PLW) wollte wissen, ob es für solche Anpassungen immer Fachpersonal brauche. Groß erklärte, das sei nicht der Fall. Die Heizkurve zum Beispiel könne vom Hausmeister geregelt werden. Die neue Steuerung soll außerdem so gewählt werden, dass sie auch mit einem neuen Heizsystem kompatibel ist, wenn dieses umgestellt wird.
Die Kosten für die Erneuerung der Steuerungstechnik wurden vom Ingenieurbüro auf 70000 Euro netto geschätzt. Der Gemeinderat war sich einig, die Maßnahme auszuschreiben und so schnell wie möglich umzusetzen. khe