Marco Bruckner macht seinen Weg

von Redaktion

Pittenharter Holzbildhauer zeigt Werke bei Ausstellungen in Berliner Kirchen

Pittenhart – In seiner Heimatpfarrei kennt ihn inzwischen fast jeder: Marco Bruckner, Holzbildhauer aus Nöstlbach bei Pittenhart. Bei der langen Nacht der Kirche in Obing hat er mit der Vernissage den Auftakt zur Veranstaltung gestaltet.

„Wenn die Welt aus
den Fugen gerät“

Einen Monat lang waren seine Kunstwerke des „Denk mal nach Weges“ und „Wenn die Welt aus den Fugen gerät“ rund um das Obinger Pfarrheim ausgestellt. In der Heimatgemeinde auszustellen war für ihn ein besonderes Erlebnis. Der Holzbildhauer ist aber auch international bekannt. An seine Ausstellung im Pfarrverband Kleinwalsertal denkt er gerne zurück. Von da an ging alles seinen Weg, er wurde und wird immer wieder, von Pfarrverbänden in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen um seine Skulpturen auszustellen.

Schon in den Kinder- und Jugendjahren kam bei Bruckner eine Wunschvorstellung auf: Einmal in Berlin seine überwiegend mit der Motorsäge gearbeiteten Skulpturen präsentieren.

St. Michael
öffnete die Türen

Eine aus Eschenholz eigens geschaffene Figur des heiligen Michaels hat für Bruckner bei der katholischen Kirche St. Michael Berlin sämtliche Türen geöffnet. In der historischen Kirche fand zum ersten Mal eine Ausstellung statt. Zusammen mit dem Förderverein und den Skulpturen von Bruckner starten sie einen neuen Weg. Bruckners Ausstellung dort ist noch bis Freitag, 27. Oktober, zu besichtigen. Neben dem heiligen Michael sind auch eine Marien-Figur und eine Figur Johannes des Täufers und die Skulptur „Wohin entwickelt sich die Welt“, die aus vier kleineren Figuren besteht, aufgebaut.

„Botschaft begeistert
aufgenommen“

Nur einem Steinwurf von der Michaelskirche entfernt steht die evangelische Kirche St. Thomas. Eine Kirche mit den einst weltweit meisten Mitgliedern. Bruckner war bei seinem ersten Besuch dort über die lebendig gelebte Zusammengehörigkeit der Gottesdienstbesucher sehr beeindruckt. Seine „Botschaft“, wie Bruckner es immer nennt, wird von den Gemeindemitgliedern in St. Thomas, wie auch in der benachbarten katholischen Kirche St. Michael begeistert aufgenommen.

15 Skulpturen für
das Lutherprojekt

Anfang Oktober wurde in der St.-Thomas-Kirche die Ausstellung mit dem Holzbildhauer Bruckner eröffnet. Die ausgestellten Skulpturen des „Luther-Projektes“ versuchen, die Charakterzüge, den Mut und das Selbstvertrauen Luthers darzustellen.

Die 15 zum Lutherprojekt gehörigen Skulpturen haben ein verbindendes Element, die Lutherbibel, die jeweils am Herzen getragen wird. Luther war damals ein unbequemer und schwieriger Zeitgenosse, der aneckte und seine Kanten zeigte. Er stellte die damals geltenden Regeln infrage und zeigte seinen Mut.

Diese Ecken und Kanten spiegeln die Skulpturen von Bruckner wieder. In der Kirche St. Thomas sind die ausgestellten Skulpturen noch bis zum 3. Dezember zu bewundern.

Marco Bruckner gehört zu den interessantesten Künstlern seines Genres in Deutschland. Bereits im Jahr 2018 wurde er mit dem Arts Kulturförderpreis ausgezeichnet und war 2021 für den Kunstpreis Deutschlands sowie 2022 für den Europäischen Gestaltungspreis der Holzbildhauer nominiert.

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