Riedering – Schon mehrfach hatte sich der Gemeinderat mit dem Thema „Mehr Gewerbe und Wohnen in Niedermoosen“ beschäftigt. In der jüngsten Sitzung stimmte das Gremium schließlich mit großer Mehrheit dafür, einen Bebauungsplan für das künftige Gewerbe- und Mischgebiet Steinwiesen“ aufzustellen und parallel dazu den Flächennutzungsplan zu ändern.
Planungskonzept
im Mai vorgestellt
Im Mai dieses Jahres hatte Florian Eisner vom Büro Werndl & Partner aus Kolbermoor in einer nichtöffentlichen Sitzung ein Planungskonzept für den Bereich entlang der Lauterbacher Straße in Richtung Süden vorgestellt. Im Juni hatte sich das Gremium schließlich dafür ausgesprochen, die Erweiterung des Gewerbegebietes nach Süden weiter zu verfolgen.
Die Verwaltung wurde beauftragt, einen städtebaulichen Vertrag vorzubereiten, der die Details des weiteren Vorgehens, die Kostenübernahme und den Erschließungsvertrag regelt. Parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Gewerbe- und Mischgebiet Steinwiesen“ ist der Flächennutzungsplan in diesem Bereich in ein Gewerbe- und Mischgebiet zu ändern. Birgit Gunvar-Steinbacher vom Bauamt erläuterte, dass noch die Stellungnahme der Regierung von Oberbayern ausstehe. Inzwischen sei aber ein städtebaulicher Vertrag zur Kostenübernahme unterzeichnet worden. Außerdem sei das erste Konzept eng mit der Gemeinde abgestimmt worden. Andreas Leupold von LBGO Architekten aus München ging auf das Baukonzept ein, das Einfirsthäuser mit großer Kubatur in Holzbauweise errichtet sowie Wohnbauten in einem Mischgebiet zur Abgrenzung und Lärmabschirmung zur bestehenden Wohnbebauung umfasst. Dazu im Planbereich „Mitte“ eine Begegnungsstätte in Form eines Cafés, ein Raum für Vereine sowie ein Spielplatz. Laut Leupold „ein schlüssiges Konzept,“ da somit Wohngebiete an Wohngebiete und die Gewerbeflächen aneinander und an die Kreisstraße grenzen.
Auch optisch sei die Verteilung der Baumassen ausgewogen. Eisner fügte hinzu, dass die soziale Komponente im Rahmen von Wohnungen mit einer einkommensorientierten Förderung (EoF) abgebildet werden soll. Die einheimische Bevölkerung soll bei der Vergabe der Wohnungen bevorzugt behandelt werden. Auch bei den Gewerbeeinheiten sollen bei Verkauf und Vermietung einheimische Firmen und Gründer den Vorzug erhalten. Im Übrigen werde Gewerbegrund überall in der Region gesucht. Einige Gemeinderäte sahen viele Vorteile in dem Vorhaben.
Sei es, dass mit der Bäckerei und dem Café eine kleine Nahversorgung für Niedermoosen und eine Art Ortsmitte entstehen oder dass Vereinsräume entstehen. Begrüßt wurde auch, dass mit dem EoF-geförderten Wohnungsbau und den Gewerbeflächen günstiger Wohnraum geschaffen wird.
Eine Frage aus den Reihen des Gremiums betraf die Möglichkeit eines Verkaufs der EoF-Wohnungen. Dies sei möglich, erklärte Eisner. Allerdings müsse ein möglicher Käufer auch Verpflichtungen übernehmen, um die gewünschte Nutzung langfristig zu sichern.
Während einige Gemeinderäte den Vorteil sahen, dass Planung und Umsetzung aus einer Hand ohne Belastung der Gemeinde erfolgen sollten, kritisierten andere genau diesen Punkt. Ein weiterer Einwand betraf den Hochwasserschutz. Der Ortsteil Niedermoosen hatte in der Vergangenheit immer wieder Hochwasserschäden durch den Röthbach hinnehmen müssen, inzwischen wurden aber bereits einige Vorkehrungen getroffen.
Flächennutzungsplan soll geändert werden
Nach über einstündiger Diskussion beendete Zweite Bürgermeisterin Marianne Loferer (CSU) in Vertretung des abwesenden Bürgermeisters die Debatte mit einem Beschlussvorschlag. Für das Gebiet südlich von Niedermoosen soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Im Parallelverfahren soll der Flächennutzungsplan für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes geändert werden. Für den Beschluss stimmten 13 Gemeinderatsmitglieder, vier dagegen.