Stephanskirchen/Rohrdorf – Im morgendlichen Berufsverkehr war ein 46-jähriger Autofahrer aus Rosenheim aus bisher nicht geklärten Gründen auf der Miesbacher Straße an der Innbrücke auf die Gegenfahrspur geraten und dort mit einem Lkw zusammengestoßen. Durch die Wucht des Aufpralls drehte sich das Fahrzeug seitlich zur Fahrbahn und wurde von einem folgenden Fahrzeug erneut seitlich erfasst.
Gutachter zur Aufklärung bestellt
Der 46-Jährige erlitt schwerste Verletzungen und wurde ins Rosenheimer Klinikum eingeliefert. „Er ist stabil“, sagt Johanna Heil, Medienbeauftragte der Polizei Rosenheim, auf Nachfrage des OVB. Ansonsten habe die Polizei noch keine neuen Erkenntnisse zu dem Unfall. Die Staatsanwaltschaft Rosenheim hat zur Aufklärung des Unfallhergangs einen Gutachter bestellt.
Alfred Fischbacher ist Kommandant der Feuerwehr Rohrdorf. Und die ist eigentlich für diesen Teil der Miesbacher Straße gar nicht zuständig. Donnerstag aber wurde sie zusammen mit den Wehren Thansau und Ziegelberg alarmiert. „Die Thansauer hatten schon angefangen, alles vorzubereiten, damit der eingeklemmte Fahrer befreit werden kann“, so Fischbacher.
Der Fahrer wurde zügig aber vorsichtig befreit, ausgelaufene Betriebsstoffe gebunden, die insgesamt rund 40 Feuerwehrleute aus Thansau, Rohrdorf und Ziegelberg konnten nach ein paar Stunden abrücken. Um die vielen Staus, die den Rosenheimer Berufsverkehr weiträumig lahmlegten, kümmerten sich andere. Um Mitternacht rückten die Rohrdorfer wieder aus, diesmal Richtung Rastanlage Samerberg Süd. Ein betrunkener Audi TT-Fahrer war auf der A8 mit rund 200 Kilometern pro Stunde in einen Skoda gerauscht. „Das sah schlimm aus: Glasscherben, Grasstücke, Teile von Leitpfosten – die Autobahn war auf rund 200 Metern ein Trümmerfeld“, beschreibt Fischbacher die Lage.
Wut auf den Unfallverursacher? Nein, das sollte man sich als aktives Feuerwehrmitglied im Einsatz verkneifen, sagt Fischbacher. Aber die Opfer von Rasern und/oder Betrunkenen, die täten ihm sehr wohl leid. Denn die seien unschuldig in den Unfall verwickelt.
Warten auf die Kehrmaschine
Fischbacher und seine zwei Dutzend Leute sperrten erstmal die Autobahn komplett ab.
Diese Aufgabe übernahmen dann die Polizei und die Feuerwehr aus Pfraundorf, die einen entsprechend ausgestatteten Einsatzwagen haben und so den Rohrdorfern den Rücken freihalten konnten. Gegen 2.30 Uhr machten sich die Rohrdorfer auf den Heimweg. 17,5 Stunden, nachdem ein großer Teil von ihnen zum Unfall auf der Miesbacher Straße ausgerückt war. Die Autobahn war da noch gesperrt, die Kehrmaschine der Autobahn-GmbH noch nicht da, um das Trümmerfeld zu beseitigen.