Obing – Das Thema „Quartiersmanagement“ wirft seit Längerem seine Schatten in und um Obing voraus. Anfang September wurde der lang diskutierte und wichtige Baustein in der Seniorenarbeit realisiert, nachdem der Förderbescheid über 80000 Euro auf maximal vier Jahre dafür vorlag.
Nun hat sich die Quartiersmanagerin Susanne Butkewitz im Obinger Gemeinderat vorgestellt. Zuständig ist die Wahlobingerin für den kompletten Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Obing, Pittenhart und Kienberg. Ihr Büro bezog sie im Kienberger Rathaus. „Wir freuen uns, dass wir im Bereich der Seniorenarbeit nun so gut aufgestellt sind“, sagte Bürgermeister Sepp Huber (FW).
Die immer älter werdende Gesellschaft sei ein wichtiges Thema der Zukunft. Laut Statistik sind in Obing 19,82 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Die Bevölkerungsvorausberechnung des Landkreises Traunstein weist die Zahl der über 60-Jährigen für das Jahr 2037 mit 35 Prozent aus. Die Wunschvorstellung wäre, möglichst lange zu Hause selbstbestimmt zu leben. Dafür brauche es die notwendigen Strukturen. Hier komme das Quartiersmanagement ins Spiel, sagte Butkewitz.
Sie stellte die Bausteine des seniorengerechten Konzepts vor. Dazu gehören die Überbegriffe Wohnen und Grundversorgung, ortsnahe Unterstützung und Pflege sowie Beratung und soziale Netzwerke.
Im Rahmen ihrer Arbeit wolle sie eine wichtige Anlauf- und Beratungsstelle sein. Die Quartiersmanagerin möchte, in enger Zusammenarbeit mit Fachstellen und Ehrenamtlichen, verlässliche Begegnungs- und Unterstützungsstrukturen aufbauen. Dies erfolge, damit ältere Menschen möglichst selbstbestimmt und lange in ihrem vertrauten Umfeld leben können, beschreibt Butkewitz die Grundidee des Projekts. Doch neben den notwendigen Dingen des täglichen Bedarfs gehe es auch um die Kultur des Miteinanders, um ein generationenübergreifendes gesellschaftliches Zusammenleben und Möglichkeiten der Teilhabe für alle Bewohner des Ortes.
„Das Quartiersmanagement lebt von und für Menschen, die Hilfe brauchen, und Helfer, die das Miteinander fördern“, betonte sie. Die Ziele für die nächsten sechs Monate hat sie bereits festgesteckt. Vor allem will sie mit den Menschen ins Gespräch kommen. Denn nur so könne laut der Quartiersmanagerin Vertrauen aufgebaut und Berührungsängste abgebaut werden. Zudem stehe eine Analyse des Sozialraumes mit Blick auf Senioren auf dem Plan.
Es gelte, die Angebote zur Teilhabe in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Obing zu bündeln und eine wohnortnahe Informations- und Anlaufstelle für ältere Bürger der VG aufzubauen. Ferner gehe es darum, die Schaffung von gesellschaftlichen und kulturellen Angeboten für Ältere zu unterstützen. Zudem möchte Butkewitz mit den Wohnungsberatungsstellen des Bayerischen Roten Kreuzes zusammenarbeiten und ein zugehendes und präventives Beratungsangebot aufbauen.
Ihre Sprechzeiten sind montags von 9 bis 11 Uhr sowie mittwochs von 13 bis 15 Uhr oder nach Vereinbarung. Ihr Büro befindet sich im Rathaus in Kienberg, Trostberger Straße 2. Das Büro ist erreichbar unter Telefon 0151/44928940 oder per E-Mail an butkewitz@vg-obing.de. ca