Kiefersfelden – Eigentlich sollte das Jubiläum der Partnerschaft zwischen Kiefersfelden und Damville schon vor zwei Jahren gefeiert werden, aber die Pandemie verhinderte dies. So wurde heuer nachgefeiert, wie Gerlinde Reiter in der Hauptversammlung berichtete, zu der 20 Mitglieder des Partnerschaftsvereins in den „Gasthof Zur Post“ gekommen waren.
Anlässlich des Jubiläums wurde an der Promenade am Kieferbach eine Tafel aufgestellt, die über die Partnerschaft informiert, und anlässlich der Versammlung wurden Marianne Kern für 50 Jahre und Katharina Polanetzki für 45 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Höhepunkt des Jubiläumsjahres war ein Besuch in der französischen Partnerstadt. Vier Tage – von Christi Himmelfahrt bis zum folgenden Sonntag – verbrachten die Teilnehmer in der Normandie. Ein Bericht über die Reise findet sich als Podcast unter dem Titel „Vom Inn in die Normandie“.
Die Städtepartnerschaft, die eine der ältesten in Europa ist, geht auf die Initiative von Daniel Massot zurück, der als Kriegsgefangener in Kiefersfelden war. Er erreichte, dass der Stadtrat von Damville Ende der 1960er-Jahre Kontakt mit der Gemeinde Kiefersfelden aufnahm. Formell geschlossen wurde die Partnerschaft 1971 in Damville mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister Aimé Charpentier und Franz Larcher.
Mit Leben erfüllten in der Anfangszeit Larcher, Hans Mayerl und Franz Dengg die neue Partnerschaft, wie sich der Ehrenvorsitzende Anton Matousek erinnert, der seit über 50 Jahren Mitglied ist und knapp die Hälfte der Zeit Vorsitzender des Vereins war. Damals habe es jedes Jahr eine Besuchsfahrt gegeben, was sich aber als „sehr aufwendig“ herausstellte. „Jetzt haben wir alle zwei Jahre eine Besuchsfahrt“, so Matousek, „und das hat sich bewährt.“
Um die Pflege der Partnerschaft kümmert sich ein Team von neun Personen. Vorsitzende ist Gerlinde Reiter, ihr Stellvertreter Sepp Goldmann, Kassiererin Antonia Cosiç und Schriftführerin Lucia Gruber. Im Beirat sind Julia Bronke, Marina Goldmann, Irene Gruber, Xaverl Mayerl und Herbert Mülbacher. Das „Partnerschafts-Komitee Damville“ ist ein eingetragener Verein, der gut 100 Mitglieder hat. „Wir freuen uns jederzeit über neue Mitglieder“, so Reiter.
Der Verein, dessen Motto „Freunde gewinnen“ lautet, brauche wieder mehr Jugendliche und Familien für den Fortbestand in der zweiten Hälfte seines ersten Jahrhunderts. Damit die Verständigung klappt, bietet er Französischkurse an.
Aber auch Senioren sind willkommen. Zwei dieser Neulinge sind Christina John und Marco Feustel.
Die beiden sprechen Französisch und haben das Land schon mehrmals bereist, unter anderem mit dem Hausboot auf dem Canal du Midi. Mit der Pensionierung der Lehrerin hatten die beiden heuer erstmals die Möglichkeit, an einer Partnerschaftsfahrt nach Damville teilzunehmen. „Die Organisation war absolut spitze“, so Feustel. als