Frasdorf – Anscheinend sind die Frasdorfer weiterhin zufrieden mit ihrer Gemeindeführung. Nur wenige Fragen am Ende der mäßig besuchten Bürgerversammlung in der Lamstoahalle nach einem gut zweistündigen Vortrag zeigten Bürgermeister Daniel Mair (CSU), dem Gemeinderat und der Verwaltung, dass es aktuell keine großen Probleme in der Gemeinde gibt.
Tempolimit am
Sportplatz eingeführt
Beim Bericht fanden die ständigen Autobahnausleitungen, das Bauvorhaben am Frasdorfer Anger, die allgemeine Verkehrssituation im Ort, die drei neuen Feuerwehrfahrzeuge sowie die aktuelle Situation der Kinderbetreuung im Kindergarten und in der -krippe sowie die Ferienbetreuung das besondere Interesse der Zuhörer, ebenso der geplante Kindergarten in Wildenwart und die PV-Anlage am westlichen Ortsrand. Beifall erhielt Mair für die Einführung des Tempolimits am Sportplatz, „doch leider mussten erst zwei Motorradfahrer sterben, bevor etwas geschah“. In der abschließenden Aussprache gab es nur wenige Wortmeldungen. Sepp Stein nannte den Wildenwarter Kreisel „einfach nur greislich“ im Vergleich mit anderen Kreiseln in der Region. Durch den hohen Bewuchs sei er unübersichtlich und stelle durch die fehlenden Sichtdreiecke eine Gefährdung dar. Der Bürgermeister sagte zu, die Rüge an das zuständige Straßenbauamt weiterzugeben.
Stein ging auf den häufigen Verkehrskollaps in der Frasdorfer Hauptstraße ein: Hier treffen sich innerorts drei Staatsstraßen, zwei Kreisstraßen und eine Gemeindestraße. Frasdorf sei nicht mehr in der Lage, auch noch den Verkehr von der Autobahn zu verkraften. Für die Autofahrer im Stau müsse ein Ausfahrverbot oder eine weiträumige Umfahrungsmöglichkeit angeboten werden. Dazu empfahl ein weiterer Bürger, die Straßen vollzuparken. So kollabiere der Verkehr vollständig. Irgendjemand müsse dann doch endlich reagieren. Mair erläuterte seine Maßnahmen zur Behebung des Missstandes (wir berichteten) und die zwar bedauernden, aber unbefriedigenden Antworten der angeschriebenen Politiker.
Stein erkundigte sich, wann die Autobahndirektion die im Vorjahr abgerissene Seehauser Brücke wieder aufbauen wolle. Es handle sich dabei um den Teil einer verbrieften Gemeindestraße. Von dem Versprechen, die marode Brücke so schnell wie möglich als erstes Bauwerk der BAB zu erneuern, sei nichts geblieben. Stattdessen würden die Brücken bei Leitenberg und Pfaffing als Ausweichrouten von Umrathshausen nach Aschau genutzt. Diese stammten aus derselben Zeit wie die alte Brücke von Seehaus und seien aus demselben Material gebaut. Auch dazu verwies der Bürgermeister auf die zuständigen Behörden, die sich weitgehend bedeckt hielten. Ein weiteres Thema war die nötige Sanierung von Straßen im Ortsbereich. Diese kann laut dem Rathauschef erst nach Abschluss des Breitbandausbaus nach den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde erfolgen.
Stein schloss seine Ausführungen, dass es für den Fremdenverkehr nicht hinnehmbar sei, dass die „Hofalm“ aktuell oder vielleicht sogar auf Dauer gesperrt sei, die „Stubn“ (ehemals Frasdorfer Hütte) nur ausgewähltes Publikum anziehe und die Riesenhütte seit zehn Jahren geschlossen sei.
Hüttensituation wird
weiter verhandelt
Mair erläuterte, dass die Gemeinde auch hier Gespräche führe, aber nicht Herr des Verfahrens sei. Marianne Lankes wollte wissen, woher das notwendige Personal für den Betrieb des Wildenwarter Kinderhauses kommen solle. Die Gemeinde habe bereits eine Gruppe des Kindergartens schließen müssen, für Wildenwart sei ein ganz neuer Personalstamm für sechs Gruppen notwendig. „Erzieherinnen wachsen nicht auf Bäumen.“ Laut dem Bürgermeister sollen die Bauarbeiten im März anfangen. Rechtzeitig zu Beginn des Kindergartenjahres 2025/26 sollen die ersten Kinder das neue Haus nutzen können. Bis dahin kämen wieder zwei Jahrgänge Erzieherinnen aus den Ausbildungsstätten.