Autobahn verringert Lebensqualität

von Redaktion

Frasdorfs Bürgermeister Daniel Mair erläutert Probleme und aktuelle Vorhaben

Frasdorf – „Die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde Frasdorf bleiben stabil, der Haushalt ist geordnet“, erklärte Bürgermeister Daniel Mair (CSU) bei der Bürgerversammlung in der Lamstoahalle.

Die Gemeinde Frasdorf verfüge mit 5,5 Millionen Euro über ausreichend Rücklagen. Die beiden bevorstehenden großen Projekte, der Bau des Kinderhauses in Wildenwart und der Bau der Sporthalle, können weiter verfolgt werden.

Die offizielle Einwohnerzahl von Frasdorf liegt bei 3109 Einwohnern. Mair dankte allen Ehrenamtlichen, die sich in der Gemeinde engagieren. Die Organisation und Durchführung großer Jubiläumsfeste oder kleiner Dorffeste zeugten vom guten Zusammenhalt in der Ortschaft.

Hunderte von Autos
quälen sich durch Ort

14 Frasdorfer Paare (Vorjahr 20) haben geheiratet, die Zahl der Geburten liegt bei bisher 17 (20). Ihren 80. Geburtstag feierten 25 (20) Personen, sechs (sieben) den 90. Geburtstag. Die älteste Mitbürgerin ist 98 Jahre alt; acht (acht) Ehepaare feierten goldene Hochzeit. 35 (16) Mitbürger verstarben während des Jahres.

Laut Bürgermeister sind die großen Probleme der Gemeinde immer wieder auf die Autobahn zurückzuführen. An 14 Tagen brach der Verkehr in der Ortschaft vollkommen zusammen. Hunderte Autos und Lastwagen quälten sich durch den Ort, ein Überqueren der Hauptstraße oder ein Einfädeln aus den Seitenstraßen war schier unmöglich. Mair erhielt auf seine Anfragen an Politik und Behörden tröstende Worte, ein Hilfsangebot für eine radikale Änderung der Missstände war jedoch nicht dabei.

Größere Probleme der vergangenen Jahre sind weitestgehend vom Tisch oder hängen in der Bearbeitung weiter im Mahlwerk der Behörden. Der Autobahnausbau der A8 ist bisher nicht weitergekommen, die Autobahn GmbH des Bundes arbeitet weiter an den Planunterlagen. Die marode Brücke zwischen Umrathshausen und Weiher bei Seehaus wurde abgerissen. Wann der Aufbau erfolgt, ist ungewiss. Die Grundstücksverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.

In die Planung und den Bau der Photovoltaikanlage am westlichen Ortsrand kommt wieder Bewegung. Der Rechtsstand hat sich geändert. PV-Freiflächenanlagen im 200-Meter-Korridor zu Autobahnen und mehrgleisigen Schienen sind im Außenbereich privilegiert zulässig. Das heißt, es ist für die Gemeinde nicht mehr erforderlich, einen Bebauungsplan aufzustellen oder den Flächennutzungsplan zu ändern. Für eine PV-Anlage kann ein einfacher Bauantrag eingereicht werden. So wird es nun voraussichtlich in einem Fall geschehen, denn die Grundstückseigentümer sind nach wie vor an der Umsetzung ihres Projektes interessiert.

Mittlerweile haben drei Grundstückseigentümer einen entsprechenden Pachtvertrag unterschrieben. Ein Weiterer wird ebenfalls unterzeichnet, sobald die Rahmenbedingungen geklärt sind. Die Kommune entscheidet in einer der kommenden Sitzungen, ob das gemeindliche Grundstück zur Verfügung gestellt wird. Für die nächsten Jahre wies der Bürgermeister auf die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans aus dem Jahr 1985 hin, und die bevorstehende Beschaffung von vier Feuerwehrfahrzeugen für drei Ortsfeuerwehren.

Mit dem Bau der Kindertagesstätte bei der Wildenwarter Kirche gehe es voran. Das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag für das Kinderhaus wurde erteilt. Der Bauantrag liege im Landratsamt Rosenheim zur Genehmigung. Dieses teilte mit, dass alle Unterlagen geprüft seien und die Genehmigung erteilt werde, so das Gemeindeoberhaupt.

Die Ausschreibung der ersten Gewerke erfolgt im November, die entsprechenden Vergabebeschlüsse sollen noch im Dezember gefasst werden. Der Baubeginn ist für März/April 2024 vorgesehen, die Bauzeit beträgt etwa zwei Jahre. Rechtzeitig zum Beginn des Kindergartenjahres 2025/26 soll das Gebäude fertig sein.

Weitere Förderung der
Tagesstätte beantragt

Die Gesamtkosten liegen nach der jüngsten Kostenberechnung bei rund 7,3 Millionen Euro. Nach dem Abzug der Förderung in Höhe von 2515000 Euro bleibt eine Restsumme von 4785000 Euro. Nach der Aufteilung zwischen der Marktgemeinde Prien und der Gemeinde Frasdorf verbleiben etwa 2049000 Euro. Weitere Förderungsmöglichkeiten sind beantragt, aber noch nicht entschieden. Die Pläne für den Bau der Sporthalle liegen griffbereit in der Schublade. Eine Baugenehmigung sei vorhanden. Die Planungen seien fertiggestellt, sodass nur erneut ausgeschrieben werden müsse.

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