Pizzeria am Kiem-Pauli-Weg soll bleiben

von Redaktion

Bauausschuss diskutiert über mehrere Varianten zum Antrag eines Vorbescheids – Nummer zwei einstimmiger Favorit

Bad Feilnbach – Bleibt die Pizzeria im Kiem-Pauli-Weg bestehen, oder wird das Gebäude durch Wohnungen ersetzt? Darüber diskutierte der Bauausschuss bei seiner Sitzung. Schließlich sprach sich das Gremium für den Weiterbetrieb des Restaurants plus sechs Wohnungen aus.

Eigentümer möchten weitermachen

Die Eigentümer stellten einen Antrag auf Vorbescheid, um Fragen zum Bauvorhaben verbindlich klären zu lassen. Sie legten der Gemeinde drei Varianten zur Beurteilung vor. Die Bauausschussmitglieder tendierten anfangs für eine Reihenhausanlage. Doch während der Diskussion sorgte die Aussage der Betreiberfamilie für eine Wendung. So sah Variante eins ein Wohnhaus mit acht Wohnungen vor, Variante zwei den Weiterbetrieb des Restaurants plus sechs Wohnungen und schließlich Variante drei, eine Reihenhausanlage mit vier Wohneinheiten. Letztere käme im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Varianten ohne Tiefgarage aus. Mehrere Gremiumsmitglieder sprachen sich für Variante drei aus, unter anderem deswegen, weil hier weniger Stellplätze benötigt werden. Auch die Wandhöhe und die Größe der beiden anderen Varianten ließen die Mitglieder zum Reihenhaus tendieren.

Das Betreiber-Ehepaar der Pizzeria war in der Sitzung als Zuhörer anwesend. Während der Diskussion kam die Frage auf, ob die Pizzeria nicht weiterbetrieben werden solle. „Wir würden gerne weitermachen“, so der Betreiber.

Sieglinde Angermaier (Grüne) fragte, warum überhaupt drei Varianten, zwei davon ohne Restaurant, angefragt wurden. Die Eigentümer erklärten, dass bei einer Ablehnung des Antrags ein reines Wohngebäude deutlich besser zu verkaufen sei. Laut Sebastian Obermaier (CSU) sei, wegen der „neuen Tatsachen“, der Pizzeria-Betrieb der „mittlerweile einheimischen“ Familie zu unterstützen. Er befürwortete Variante zwei.

Ingeborg Gasteiger (SPD/Parteifreie) gab zu bedenken, dass das Vorhaben dann eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,63 haben würde, die Umgebungsbebauung jedoch nur eine GRZ von 0,42 besäße. Sie schlug vor, statt der sechs nur drei Wohneinheiten zu genehmigen. Das Vorhaben befindet sich im Innenbereich und das Maß der baulichen Nutzung soll sich in die Umgebungsbebauung einfügen. Daher schlug Bürgermeister Anton Wallner (CSU) vor, dem Landratsamt den Hinweis des Bauausschusses mitzugeben, dass die GRZ zu hoch erscheint.

Marinus Moser (ÜW) sah ein Problem bei der Parkplatzsituation: „Die Stellplätze sind jetzt schon zu wenig. Bei einem Gastraum und sechs Wohneinheiten wird es nicht besser.“ Er zweifelte auch an, dass die mit 5,25 Metern Länge relativ engen Tiefgaragen-Parkplätze überhaupt genutzt werden. Wallner verwies auch hier auf das Landratsamt als Genehmigungsbehörde, die auch über die Anzahl der Stellplätze zu entscheiden hätte. Dies gelte insbesondere bei einer gewerblichen Nutzung.

„Nicht mit zweierlei Maß messen“

Ob die Stellplätze genutzt werden oder nicht, sei nicht Sache des Bauausschusses, so Wallner. „Die Stellplätze werden formal nachgewiesen, wir dürfen hier nicht mit zweierlei Maß messen“, erklärte der Rathauschef.

Einstimmig mit 11:0 favorisierte der Ausschuss die Variante zwei und bittet das Landratsamt zu prüfen, ob sich die geplante Kubatur in die Umgebung einfügt. kok

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