Raubling – Damals von Astrid Schinkinger ins Leben gerufen, sind die Aufführungen der „Kleinen Bühne Pfraundorf“ heute, 40 Jahre später, aus dem Kulturprogramm der Gemeinde Raubling nicht mehr wegzudenken. Der Saal beim „Alten Wirt“ ist die Heimat der mit Hingabe spielenden Laienschauspieler, ihr „Lohn“ ist die überwältigende Resonanz der Bevölkerung, neun Aufführungen in dieser Saison, alle restlos ausverkauft.
Karten nach wenigen
Tagen vergriffen
„Es is schee, dass ihr alle so gerne kemmts“, bedankt sich Vorsitzende Vroni Dinzenhofer beim Publikum. „Die Karten waren schon wenige Tage nach dem Vorverkaufsstart vergriffen.“ Das Stück „Der Brandner Kaspar kehrt zurück“, eine bayerische Komödie von Wolfgang Maria Bauer, wurde anlässlich des 40-jährigen Jubiläums ausgewählt und vom Publikum bei der Premiere begeistert aufgenommen. Zu Beginn wurde die 40-jährige Geschichte der „Kleinen Bühne Pfraundorf“ mit ihren Gründungsmitgliedern in Bildern und musikalischer Untermalung dargestellt. „Dekan Ulrich hat es damals unterstützt, Astrid Schinkinger hat es angeschoben und so stehen wir 40 Jahre später immer noch auf den Brettern der Bühne und sind mächtig stolz darauf“, sagte Regisseur Korbinian Schinkinger mit Blick auf die Bildpräsentation (federführend Hansi Wiesholzer) der vergangenen Jahre und Theaterstücke. „Ja, so gängan de Gang, de Oid’n gengan, de Junga kemman noch und so is a beim Brandner Kaspar“, stimmte Schinkinger auf die Geschichte des Theaterstücks ein, die wie folgt beginnt: Seit sieben Jahren sitzt der Brandner Kaspar (gespielt von Markus Mädler) schon im Paradies und langsam wird’s ihm trotz aller Annehmlichkeiten langweilig. „An ganz’n Tag immer nur Paradies, des hält koana aus.“ Er erfährt von einem geplanten Verbrechen und beschließt verzweifelt: „Ich muss zurück auf die Erde“, seine einzige Chance ist der Boandlkramer (gespielt von Günther Mayer). Zu zweit machen sie sich auf den Weg, um das drohende Unheil abzuwenden, doch leider läuft nicht alles nach Plan. Das Chaos nimmt seinen Lauf, im Himmel und auf Erden, wo der Teufel (Klaus Artmann) den in Schwierigkeiten steckenden Flori (Florian Antretter) dazu angestiftet hat, die reiche Witwe Agatha Senftl (Stefanie Rothbächer), deren „größte Liebe ihr Hunderl ist“, zu bestehlen. Während sich der Brandner und der Boandl, wie der Boandlkramer genannt wird, auf einem „goldenen Rad“ vom „Paradies“ auf den endlosen Weg zurück zur Erde begeben, spielen sich turbulente Szenen in „himmlischer Umgebung“ ab. „Nantwein“ (gespielt von Anton Schwaiger) stimmt eine Schar von „Engeln“ auf den „Empfang“ von Agatha Senftl ein. Hier vor der „Himmelspforte“ hat allerdings „Der heilige Portner“ (Oliver Mayr) das Sagen. „Da Boandlkramer hot g’spimm, direkt vorm Paradies“, kein Wunder nach wohl mehreren „Flaschen Kerschgeist“, die der „Boandl“ geleert hat. Wie schlecht es ihm geht, konnte das Publikum, darunter Erster Bürgermeister Olaf Kalsperger und Zweiter Bürgermeister Wolfgang Rechenauer, hautnah miterleben.
Verwirrspiel steigert
sich immer mehr
Inzwischen hat der „Flori“ dem „Pfarrer Von Alsbach“ (Stephan Hemberger) bereits gebeichtet, welches Verbrechen er im Schilde führt. Ein Verwirrspiel, das sich im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Mit „himmlischer Musik“ begleiten Anita und Theresa Wiesholzer sowie Florian Wiesholzer. In weiteren Rollen spielen: Bernadette Deutschenbauer, Katharina Hemberger, Sophia Antretter, Theresa Mayer, Lena und Hanna Meierhofer, Andreas Bauer, Thomas Krapf und Marinus Rechenauer. Im Juni 2024 plant die Kleine Bühne der Grundschule Redenfelden eine Freilichttheateraufführung.