Spaß bei „Eine Leiche für Margarete“

von Redaktion

Premiere der Hemhofer Laienbühne – Bunter Haufen gegensätzlicher Charaktere

Bad Endorf – Mit einem Kreuzfahrtschiff, Möwen und verwegenen Gestalten lädt das von Hubbi Schlemer kunstvoll gezeichnete Plakat der Hemhofer Laienbühne auf die „MS Phönix“. Die Theatergruppe ist nach coronabedingter Pause zurück auf der Bühne und sorgte bereits bei der Premiere für ein volles Haus.

Charmant begrüßt der Zweite Vorsitzende Felix Blank das Premierenpublikum. Bevor sich der Vorhang öffnet, ertönt das tiefe Dröhnen eines Schiffshorns. Mit viel Liebe zum Detail gestaltete Ralf Oelschlegel mit seinem Team ein meisterhaftes Bühnenbild. Am wolkenverhangenen Himmel richtet sich der Blick der Zuschauer auf den weiten Ozean. Möwen „umkreisen“ das Kreuzfahrtschiff. Mit angehendem Spot werden die Zuschauer ins Herz der „Phönix“ entführt, den Salon.

Eingefleischter
Junggeselle

Barchefin Hiltrud, schrullig dargestellt von Mechthild Mitterer, macht sich an die Arbeit, alles für die Gäste vorzubereiten. Doch Kapitän Hacker, ein eingefleischter Junggeselle und Seemann bis ins Mark, gespielt von Georg Linner-Galland, konfrontiert sie mit einer Standpauke. Nichts ist ihm wichtiger als der Friede an Bord und der ist bei Hiltruds ausgeprägter Kleptomanie in Gefahr. Zu den beiden gesellt sich ein weiteres Crewmitglied – die Krimi und Massenmörder liebende Schiffsköchin Margarete, gespielt von Christine Lechner. Sie lässt sich von niemandem etwas gefallen und begegnet den eintrudelnden Passagieren mit spitzer Zunge. In angemessenem Maße hochmütig spielt Anneliese Rotter die Sybille von Maierstein. Aus altem Adelshaus, verwitwet, verarmt und auf der Suche nach einem betuchten Mann betritt sie den Salon. Was sie findet, ist ihr Gegenstück: Elvira Griebe, dargestellt von Andrea Wocher, die in diesem Stück ihr Bühnendebüt feiert. Als Metzgerswitwe mit schlichtem Gemüt stand sie einst selbst hinter der Fleischtheke. Nun macht sie sich mit den Millionen ihres Verblichenen ein schönes Leben. Manieren fehlen ihr gänzlich, aber was macht das schon, wenn ausgebrannter Adel Geld riecht? Die beiden Frauen sind nicht die einzigen vom Schicksal zusammengewürfelten Gestalten auf diesem Schiff.

Rocky Ricks, ein Bestsellerautor, der „freie Bücher für freie Männer“ schreibt und sich selbst als ihr Vorbild sieht, gesellt sich in den Salon. Felix Blank weiß in dieser Rolle mit frechen Sprüchen und charmantem Lächeln mit den Damen an Bord umzugehen. Wäre ihm nur nicht seine Konkurrenz im Verlag, Alice Weißer, als Tischnachbarin zugeteilt worden. Als überzeugte Feministin, dargestellt von Christine Wildgruber, und Autorin des Buches „Die befreite Frau“ wird sie nicht müde, dem Chauvinist wortgewandt Kontra zu geben. Doch wie Margarete treffend beschreibt: „Der Zustrom an seltsamen Gestalten hört diesmal ja gar nicht auf.“ Adalbert Grafenau, ein harscher und förmlicher Zeitgenosse, gespielt von Josef Kriechbaum, gesellt sich dazu. Gnadenlos gegenüber Personal und Essen, wird er nicht müde zu betonen, wie ungern er an Bord ist. Da reißt Dr. Klein, dem Bordarzt, der Geduldsfaden und er fährt ihm über den Mund. Georg Waldleitner junior verkörpert den seekranken Mann mit dem fehlenden Einfühlungsvermögen für seine Patienten und einem Hang zu Hochprozentigem. Unvermittelt lernt der Zuschauer einen weiteren komischen Kautz kennen: Ein bärtiger Mann in steifer Manier, verborgen hinter Trenchcoat und Unfreundlichkeit betritt den Salon. Man erfährt nicht viel über den Mann mit dem komischen Gebaren, bis er in Anwesenheit der versammelten Mitreisenden abgestochen wird. Margarete kann ihr Glück kaum fassen, endlich selbst in einem dubiosen Mordfall zu stecken. Als die Leiche des Passagiers verschwindet, beginnt sie ihre Ermittlungen.

Streithähne
an Bord

Wer herausfinden will, was sich an Bord der Phönix zugetragen hat und wie es den Streithähnen an Bord ergeht, kann dies bei den nächsten Aufführungen. Mit der Kriminalkomödie in drei Akten von Hans Schimmel brachten die Spielleiterinnen Magdalena Restle und Valli Ziegler mit sicherem Gespür und einem besonderen Sinn fürs Detail ein besonderes Stück auf die Bühne gebracht.

Um Platzreservierung wird gebeten: täglich zwischen 18 und 20 Uhr bei Familie Waldleitner unter Telefon 08053/9894. Informationen gibt es unter www.hemhofer-laienbuehne.de oder auf Instagram.

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