Pittenhart – Der Hilgerhof in Pittenhart wurde jüngst zum Mekka für rund 60 Helfer vom Kreisverband Traunstein für Garten und Landschaftspflege (LPV). „Sei Teil von etwas ganz Großem“ – mit diesem Slogan wurde vom Kreisverband Traunstein zu der großen Pflanzaktion eingeladen.
160 Bäume
wurden gepflanzt
Zusammen mit Jürgen Sandner, dem Geschäftsführer des LPV, dem Kreisfachberater Markus Breier, Michael Luckas, dem Vorsitzenden des Bezirksverbandes Oberbayern für Gartenkultur und Landschaftspflege, Florian Seestaller, Vorsitzender des Kreisverbandes der 51 Gartenbauvereine, dem örtlichen Gartenbauverein, Imkern, dem Förderverein Hilgerhof sowie vielen Obstinteressierten aus dem ganzen Landkreis wurden etwa 160 Bäume gepflanzt. Auf gesamt rund drei Hektar, westlich vom idyllisch gelegenen Hilgerhof in Niederbrunn, sind die Sorten als langlebige Hochstammbäume und raschtragenden Spindelbüschen in einem umzäunten Bereich gepflanzt. Die Sorten wurden von einer Baumschule in Auftrag vermehrt. Bereits 2022 wurden die ersten Bäume im Rahmen des Projektes „Apfel-Birne-Berge“ gepflanzt.
Das laufende Projekt wird vom Bayerischen Naturschutzfond, dem Bezirk Oberbayern, den sechs beteiligten Landkreisen Weilheim, Bad Tölz, Miesbach, Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land sowie dem Bezirksverband Oberbayern für Gartenkultur und Landespflege – das ist der Bezirksverband der oberbayerischen Gartenbauvereine – finanziert. In dem Vorprojekt, das 2015 ins Leben gerufen wurde, sind im selben Projektgebiet Apfel- und Birnensorten mit Aufrufen und Sortenbestimmungsaktionen gesucht worden. Das Ziel ist, die unbekannten, seltenen oder lokalen Sorten zu erhalten. Hier setzt auch das laufende Projekt an. In sechs Sortenerhaltungsgärten wurden die aufgefundenen Obstsorten zur Sicherung aufgepflanzt, Ziel soll nach einer Beurteilung letztlich die Weiterverbreitung dieser in Vergessenheit geratenen Obstsorten sein. Im Landkreis Traunstein und Rosenheim liegen die zwei größten Erhaltungsgärten, sie beinhalten jeweils das gesamte Sortiment an 262 unbekannten, lokalen oder seltenen Apfel- und Birnensorten. Mit von der Partie war auch Pomologe und Projektmitarbeiter Georg Loferer aus Rohrdorf, der die Raritäten in sechs Landkreisen mitentdeckt hat und das Ziel mitverfolgt, Sorten, die vom Aussterben bedroht sind, an einem öffentlich zugänglichen Ort zu sichern. Ein weiterer Ansatz sei, von den vielen Sorten jene herauszupicken, die so vielversprechend und gut seien, um sie wieder weiterzuverbreiten. Oft hätten gerade die alten Sorten Eigenschaften, die für die Zucht von Obstbäumen sehr wertvoll seien. Loferer stellte einige Projektsorten, wie den Paradiesapfel, den Eberfinger Magdalenen Apfel oder die Bayerische Weinbirne vor und bot sich auch gleich zur Verkostung an.
Gutes Gefühl
des Schaffens
Neben den Obstverkostungen wurden die fleißigen Helfer mit einer Brotzeit versorgt. Neben dem Stolz über die geschaffte Arbeit, die das Pflanzen von 160 Obstbäumen mit sich brachte, hat auch die Geselligkeit und das gute Gefühl, etwas Wunderbares geschaffen zu haben, die Stimmung im Garten des Hilgerhofes geprägt.