Ufer sichern mit Naturmaterialien

von Redaktion

Akademie für Landschaftspflege lehrt am Waldhauser Bach in Schnaitsee

Schnaitsee – Unter der Leitung von Stefanie Riehl von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege nahmen rund 30 Mitarbeiter von Kommunen aus dem südostoberbayerischen Raum an einem Lehrgang zu den Möglichkeiten von ingenieurbiologischen Maßnahmen zur eigendynamischen Gewässerentwicklung teil. Die Gemeinde Schnaitsee, in der mit dem Waldhauser Bach ein geeignetes Gewässer liegt, und das Wasserwirtschaftsamt Traunstein kooperierten dabei mit der Akademie.

30 Mitarbeiter
nehmen teil

Der dreitägige Lehrgang, der coronabedingt mehrfach verschoben werden musste, stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern. Im Vorfeld hatte die Gemeinde Rodungen beim Bewuchs vorgenommen, sodass der Lehrgang mit Referent Georg Hermannsdorfer bei idealen Bedingungen stattfinden konnte.

Zu den Beobachtern bei den Arbeiten gehörten auch Schnaitsees Bürgermeister Thomas Schmidinger und Bauamtsleiter Josef Pfenninger. Vom Schnaitseer Bauhof nahmen Anton Wittenzellner und Sebastian Schönhuber am Lehrgang teil.

Zu Beginn erläuterte Hermannsdorfer: „Die genannten und später in der Praxis umgesetzten ingenieurbiologischen Bauweisen werden in der Wasserwirtschaft eingesetzt, um Ufer zu stabilisieren, eigendynamische Gewässerentwicklungen zu initiieren oder Gewässerstrukturen zu entwickeln. Durch die Verwendung von natürlichen und landschaftstypischen Baumaterialien fügen sich die Bauwerke nicht nur optimal ein, sondern führen zu einer ökologischen Aufwertung der Gewässerlebensräume.“

Der Lehrgang vermittelte wertvolles Praxiswissen zur Planung und Ausführung von Ufersicherungen und naturnaher Gehölzpflege. Dabei wurden auch artenschutzrechtliche Aspekte wie Muschelschutz berücksichtigt. Am ersten Tag wurden naturnahe Sicherungen mit Kokos-Senkwalzen und Flechtwerke ausgeführt, während am Nachmittag die Ufergehölzpflege mit dem Rückschnitt und der Wiederverwendung des Materials als Uferschutz im Fokus stand. Am Abend stand im Gasthaus Ober in Obing ein Vortrag zum Thema „Ingenieurbiologische Methoden an Gewässern III. Ordnung“ an.

Strömungswirkung
analysieren

Bei der Praxis am zweiten Tag in Schnaitsee wurden weitere Varianten der naturnahen Sicherungsbauweisen gezeigt. Zum Abschluss am Freitag standen an der Alz bei Burgkirchen die Eigendynamik mit Stein und Holz sowie bei Emmerting die Totholz- und Flussbetonstrukturen unter Einbezug der Strömungswirkung auf dem Lehrgangsprogramm.

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