Rohrdorf – Eigentlich, so sagte Roland Kogler, Abteilungsleiter des Kraftsportteams des TSV Rohrdorf, scherzhaft, „haben wir bei unserem Tag der offenen Tür etwas Entscheidendes vergessen: Einen Abstecher in den früheren Raum im Keller anzubieten.“ Und in der Tat: Man muss diesen Raum im Keller des Turner Hölzl in Erinnerung haben – eng, vollgestopft mit Gerät, dazwischen kaum Platz sich zu bewegen – um zu verstehen, warum die Kraftsportler, aber auch die Schützen, überglücklich sind mit ihren neuen Flächen, die jetzt offiziell eingeweiht wurden.
Möglich, aber auch nötig gemacht wurde der Umbau des Turner Hölzl durch die Tatsache, dass der vorherige Pächter der Gaststätte vor zwei Jahren gekündigt hatte. Der Gemeindeverwaltung war bald klar: Einen neuen Pächter zu finden, würde nicht einfach sein und überhaupt nur möglich, wenn man die Räume auf einen neuen Stand brächte. Dies aber, auch das war offensichtlich, setzte größere Umbaumaßnahmen voraus, vor allem in Sachen Brandschutz.
Die Idee aus den Reihen des Bürgerblocks war es deshalb, die Wirtschaft komplett aufzugeben und dort für die Kraftsportler des TSV und den Schützenverein neue Räume zu schaffen. Unumstritten waren diese Pläne nicht – im Gemeinderat wurde lange darüber diskutiert, ob es nicht doch möglich wäre, die Gastwirtschaft zu erhalten, der Entscheid dagegen fiel auch denkbar knapp aus, mit einer Stimme Mehrheit für den Umbau. Dass es dennoch eine gute Entscheidung war, konnte der Gemeinderat nun aber bei der offiziellen Einweihung erleben: Die Kraftsportabteilung zeigte sich mehr als dankbar für ihr neues Domizil.
Was dabei als Lob immer zuallererst zu hören war, ist übrigens gar nicht der Platz, der verglichen mit dem früheren Raum jetzt fast im Überfluss vorhanden ist. Es ist das Licht. „Verglichen mit jetzt steckten wir früher mehr oder weniger in einem finsteren Loch“, meint Jugendtrainer Andreas Quitt, „es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.“
Inzwischen wurde sogar eine Jugendgruppe gegründet. Für Jugendtrainer Andreas Quitt ist das sicher nur der Anfang: „Auch früher hatten wir schon junge Leute, die sich fürs Kraftsporttraining interessiert haben. Nur: wenn die dann unseren Raum im Keller sahen, nahmen sie von ihrem Vorhaben schnell Abstand.“
Hochzufrieden sind auch die Schützen, hier ist es vor allem der Platz, der begeistert. Vorstand Wolfgang Kerling sagt dazu: „Früher saßen wir, wenn alle da waren, sozusagen auf- und übereinander, Kleidung und Ausrüstung lagen dann teilweise im Flur.“ Durch den Umbau ist jetzt Platz für alle und alles und auch für eine den Bedürfnissen angemessene kleine Küche.
Zwei Fliegen
mit einer Klappe
Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) sieht jedenfalls jeden Cent von den rund 500000 Euro, die die Gesamtmaßnahme kostete, bestens investiert. Man hat im Bestand, das heißt, ohne ein neues Gebäude zu errichten, echten Mehrwert für zwei Vereine geschaffen und gleichzeitig Altlasten in Sachen eines mangelhaften Brandschutzes beseitigt.