Zum Bericht „Neue Ortsmittefür Niedermoosen“ (Lokalteil):
In Bayern machen Kirche und Gasthaus ein Dorf. Im Ortsteil Niedermoosen der Gemeinde Riedering ist beides nicht vorhanden. So wären die Überlegungen des Gemeinderats, eine Ortsmitte in Niedermoosen zu entwickeln ja durchaus begrüßenswert. Aber woran ist das bislang gescheitert? Im – auf die Einwohnerzahl gesehen – zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde existiert kein Spielplatz, kein Dorfladen, keine Arztpraxis oder Ähnliches. Die Gemeinde Riedering unternahm keinerlei Anstrengungen im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge. Überraschend, wo doch hier in den letzten Jahrzehnten ein Einheimischen-Wohnmodell (dann bezogen von jungen Familien, weshalb ein Spielplatz durchaus Sinn gemacht hätte) und zwei Gewerbegebiete (ohne Lebensmittelnahversorgung) ausgewiesen wurden. Gewerbegebiete im Übrigen, die Mitten in die bis dahin vorherrschende Wohnbebauung gelegt wurden, in denen für die drumherum wohnenden Bürger Gehwege nicht notwendig erschienen, und bei denen das Thema Lärmschutz für die Anwohner vergessen wurde.
Als Einwohner von Niedermoosen drängt sich der Eindruck auf, dass dieser Ortsteil nur zur Generierung von Gewerbesteuereinnahmen vorhanden ist und dass der vorwiegend aus Mitgliedern anderer Ortsteile bestehende Gemeinderat diesen Teil der Gemeinde diskriminierend behandelt. Nun will man die weitere Dorfentwicklung in die Hände eines wirtschaftlich denkenden Privatinvestors geben und steigert die – wie der Name Niedermoosen ja schon vermuten lässt – eh schon massive Hochwasserproblematik, indem man weitere Grünflächen verdichtet und bebaut. Niedermoosen und dessen Bürger werden von ihrem Gemeinderat systematisch verkauft und verraten.
Klaus Schindler
Niedermoosen