Rott – Das Kinderhaus Regenbogen in der Pfarrer-Freiberger-Straße 6 in Rott ist überfüllt. Bereits jetzt sind Gruppen im Rathaus und im Waldkindergarten ausgelagert. Ab Januar beginnen die Voranmeldungen für das Kindergartenjahr 2023/24. Dabei drängt sich die Frage auf, wo zusätzliche Kinder untergebracht werden und das pädagogische Konzept weitergeführt werden kann. Der Träger, die Gemeinde Rott, plane für die Zukunft eine weitere Kindertagesstätte in Lengdorf bei Rott. Doch das dauere seine Zeit.
Bedarf
bereits jetzt
Zusätzliche Plätze werden jedoch schon jetzt benötigt. Die Lösung der Kommune ist ein Anbau an das Kinderhaus Regenbogen, der schnell verwirklicht werden kann. Aus Brandschutzgründen muss er vom Haupthaus getrennt stehen. Angedacht ist ein Provisorium für fünf Jahre.
In der jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat mit möglichen Varianten für den Bau der neuen Krippengruppe. Eik Kammerl, von der Architektengruppe Kammerl und Kollegen in Pfaffing, arbeitete eines der beiden Konzept aus. Die von ihm geplante Anlage mit rund 150 Quadratmeter besteht aus einem Gruppen- und einem Nebenraum, einem Aufenthalts- beziehungsweise Besprechungszimmer und einer Sanitärzelle. Da der Weg zur bestehenden Sanitärzelle zu weit sei, komme es für ihn nicht infrage, dass die Kinder die bestehenden Toiletten im Haupthaus mitbenutzen. Kammerl schlägt eine Holzständerbauweise vor. Der Bau gehe schnell und könne rechtzeitig im August stehen. Die Kosten für den Holzbau belaufen sich auf circa 305000 Euro netto. Hinzu kommen noch Planungskosten in Höhe von 54000 Euro netto. Somit entstehen für den Holzbau Gesamtkosten in Höhe von 359000 Euro netto. Der Vorteil dieser Variante liege bei der individuellen Gestaltung des Gebäudes. Es könne besser auf die Bedürfnisse der Einrichtung reagiert werden. Zudem könnte hier eine Fußbodenheizung realisiert werden. Auch die Gestaltung der Räumlichkeiten ist ansprechender als in der zweiten Variante, einer Container-Anlage.
Die zweite Alternative – die Container-Anlage – wurde vom Rotter Bauamtsleiter Peter Pertl untersucht. Die Kosten für den Kauf der Container-Anlage belaufen sich auf rund 190500 Euro netto. Würde die Anlage gemietet werden, so ist auf fünf Jahre mit 197100 Euro zu rechnen. Während der Bauzeit würden noch die Kosten für den Unterbau in Höhe von rund 30000 Euro netto hinzukommen. Zudem sollte hier ein Dachstuhl auf der Container-Anlage montiert werden, um die Sonneneinstrahlung im Sommer und somit ein Überhitzen zu verhindern. Die Kosten hierfür belaufen sich auch auf circa 25000 Euro netto. An Planungskosten fallen rund 54000 Euro netto an. Damit wäre ein Container-Bau mit Gesamtkosten von rund 300000 Euro günstiger als die Holzständerbauweise, die Kammerl vorgestellt hatte. Bürgermeister Daniel Wendrock (parteifrei) plädierte für die Holzständerbauweise, denn sie sei nachhaltig. Dem stimmte Carola Kahles (BfR) zu. Marin Schaber (BfR) berief sich auf die alte Weisheit, dass nichts länger halte „wie ein Provisorium“. Er stellte die Frage nach einer möglichen Förderung. Laut Wendrock gäbe es bei Provisorien keine staatlichen Mittel. Hans Gilg (BfR) fragte, wieso es nicht eine dauerhafte Lösung gebe.
Einstimmige Entscheidung
Hier betonte der Bürgermeister, dass jetzt eine schnelle Lösung gefunden werden muss. Es werde eine Kindertagesstätte in Lengdorf geplant, doch das dauere noch. Dritter Bürgermeister Christoph Sewald (SPD) bezweifelte, ob nach Ablauf von fünf Jahren der Container so einfach wiederverkauft werden könne. Die Gemeinderäte entschieden sich einstimmig für den Bau in Holzständerbauweise, da sie nach der Nutzung als Kinderkrippe wieder abgebaut und für andere Zwecke verwendet werden könne.