Wenn Buchstaben Geschichte schreiben

von Redaktion

Amerangs Heimatbuch vorgestellt – Schwergewicht mit 51 Gigabyte Vergangenheit

Amerang – Am 16. November wurde in der Gemeindehalle von Amerang ein außergewöhnliches Heimatbuch präsentiert – ein 400 Seiten starkes Schwergewicht, das nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine physische Präsenz beeindruckt.

Die Veranstaltung begann mit einem herzlichen Empfang durch Bürgermeister Konrad Linner, der die überfüllte Halle mit einem Augenzwinkern begrüßte.

Gedruckt
und digital

„Man braucht zwei Hände, um es zu halten – denn es ist recht schwer“, scherzte er, während die Autoren des Buches, Rupert Rußwurm, Gust Voit, Dr. Otto Helwig und Wolfgang Klautzsch, ihre mühevoll erstellte Huldigung an die Heimat präsentierten. Die Frage nach der Wahl zwischen gedruckter oder digitaler Produktion beschäftigte die kreativen Köpfe hinter diesem Werk. Während die jungen Leute angeblich nur digital lesen, entschieden sich die Autoren für eine clevere Lösung: ein gedrucktes Buch mit einem digitalen Pendant, das über einen QRCode im Buch erreichbar ist. So können Interessierte nicht nur den Duft frischer Druckerfarbe schnuppern, sondern auch digitale Schätze aus der Heimat erkunden. Die Online-Version ist unter www.unser.amerang.de abrufbar.

Reibungsvolle
Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten verlief reibungslos und Redaktionsunterstützung Lioba Görres erwies sich als Glücksgriff. Ein besonderer Dank wurde dem verstorbenen Sepp Kern ausgesprochen, der mit Hingabe eine beeindruckende 51-Gigabyte-Datenbank als Ressource aufbaute. Regine Richter aus Nöstl-bach erntete verdienten Applaus für die Gestaltung des Einbandes, während die Vorstellung des Buches von musikalischen Klängen des Trio Tonale und der Ameranger Dorfmusik begleitet wurde. Kulinarisch wurde ebenfalls für das leibliche Wohl gesorgt.

Protagonisten
gewähren Einblicke

Die Protagonisten gewährten faszinierende Einblicke in die verschiedenen Fachbereiche des Buches – von Natur und Landschaft über geheimnisvolle Zeugen der Vorgeschichte bis hin zu humorvollen Anekdoten. Dr. Friedrich Iohn und seine Frau aus Evenhausen enthüllten bei der Buchvorstellung eine faszinierende Episode aus dem Jahr 1848. Während historischer Recherchen zu den alten Salzwegen stießen sie auf eine tragische Geschichte: Eine gerissene Radschuhkette an einem Fuhrwerk führte zum tödlichen Unfall von Kurfürstin Maria Leopoldine am Achatzberg.

Gelungene
Veranstaltung

Die Söhne errichteten eine Gedenksäule, und heute ist die Radschuhkette im Bauernhausmuseum Amerang ausgestellt – dank den Wissenschaftlern hat dieses scheinbar unscheinbare Artefakt nun eine bewegende Geschichte. Alles in allem war die Buchvorstellung eine gelungene Veranstaltung, die Herz, Verstand und Humor in perfekter Harmonie präsentierte – genau wie das Buch selbst. Überraschend war die Altersvielfalt im Publikum, von Senioren bis hin zur begeisterten Jugend, die zeigte, dass „Heimat“ auch in jungen Herzen einen hohen Stellenwert hat.

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