Brannenburgs Kirche strahlt wieder

von Redaktion

Sanierung der Kirche Mariä Himmelfahrt in Brannenburg ist abgeschlossen. Die Gläubigen sind vom Ergebnis begeistert.

Brannenburg – Zeit spielt für Gotteshäuser keine wirkliche Rolle. Sie sind meist alt, sehr alt sogar, die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt etwa stammt aus dem Jahr 1315. Sie steht in Brannenburg und dort im gleichnamigen Ortsteil, der der Gesamtgemeinde ihren Namen gab. Und auch wenn es um die Sanierung von Kirchengebäuden geht, ist Zeit nichts, was knapp sein sollte.

Erste Pläne schon
2013 geschmiedet

Bei Mariä Himmelfahrt stammen die ersten Überlegungen in dieser Angelegenheit bereits aus dem Jahr 2013, konkrete Vorplanungen zur Sanierung, deren Abschluss unlängst mit einem Festgottesdienst gefeiert wurde, gab es seit 2019: Eine Kirche ist schließlich kein einfaches Einfamilienhaus. Notwendig wurden die Maßnahmen durch einen undichten Dachstuhl. Und schon um festzustellen, wie tiefgreifend hier eine Sanierung sein müsste, waren grundlegende Untersuchungen nötig. Das Ergebnis war aber besser als befürchtet: Natürlich war das Schindeldach neu zu decken, aber die darunter liegende Balkenkonstruktion zeigte sich weitgehend intakt.

Und weil die Dacharbeiten eine aufwendige Gerüstkonstruktion sowieso notwendig machten, bot es sich an, in die Planungen gleich eine Fassadenerneuerung einzuschließen. Die darf man sich, sagt Rudolf Hitzler, der Verwaltungsleiter des Pfarrverbandes, aber nicht einfach als einen Neuanstrich vorstellen. Intensive Gespräche mit Denkmalschutz und Erzdiözese waren vorgeschaltet, um Farbton und Details zu besprechen. Das Ergebnis ist eine Farbgebung, die sich so weit wie möglich an die ursprüngliche Fassung hält: die Kirchenfassade ist auf ockerfarbigem Grund nun wieder durch weiße Bänder gegliedert.

Auch das Zifferblatt der Uhr hat eine neue Farbe – es erstrahlt nunmehr in historischem Rot statt in Blau, setzt sich so auch besser gegen die Farbe der Fassade ab. Dennoch: „Ich hab mich anfangs schon gefragt, wie die Brannenburger diese Farbänderung aufnehmen würden, schließlich ist der Blick zur Uhr auf dem Turm häufig…“, fürchtete Hitzler.

Die Brannenburger aber fanden den Farbwechsel nicht als irritierend, sind insgesamt von ihrer „neuen“ Kirche mehr als angetan. Das zeigte auch der Zulauf am Tag der offenen Tür, der dem Festgottesdienst vorausging. Viele nahmen die Gelegenheit wahr, um einmal dorthin geführt zu werden, wo man sonst nie hinkommt: in den Dachstuhl, wo Konstruktion und Sanierungen fachkundig erklärt wurden. Voll besetzt war die Kirche auch beim Gottesdienst – ein Zeichen, dass die Kirche für die Einwohner ein fester Bezugspunkt ist. Es sind genau diese Menschen, die „Kirche“, meinte Pfarrer Helmut Kraus beim Gottesdienst. „Wenn aber eine Kirchengemeinde so lebendig ist, wie das für Brannenburg gilt, dann darf das auch nach außen sichtbar werden.“ Die Fassadensanierung macht aus der Kirche auch optisch wieder den Mittelpunkt eines Ensembles.

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