Eine Brücke für die nächsten 100 Jahre

von Redaktion

Neues Bauwerk über die Inntalautobahn gestern für Verkehr freigegeben

Raubling – Geschafft! Nach rund zwei Jahren Schlangenlinienfahrt über die Behelfsbrücke zwischen Reischenhart und Brannenburg ist seit gestern, Montag, 11 Uhr Vormittag das neue Brückenbauwerk über die A 93 für den Verkehr freigegeben. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Standardbauwerk, wie Projektleiter Jens Seiffart von der Autobahn GmbH Südbayern erklärt, Standard deshalb normalerweise auch der Bauzeitraum von einem knappen Jahr.

Verzögerung um
ein Jahr

Dass es zwischen Reischenhart und Brannenburg länger dauerte, liegt auch nicht an der eigentlichen Brücke, es lag an der Behelfsbrücke. Als die bereits fertig eingeschoben war, ließ die Autobahn GmbH – sicher ist sicher – noch einmal abschließend die Statik überprüfen. Und siehe da: Der Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass die Brücke zwar ortsfeste Belastungen ganz problemlos aushalten würde. Verkehr – und dazu zählt gerade an dieser Brücke auch Schwerlastverkehr – ist aber in Bewegung und für solche dynamischen Belastungen war die Tragfähigkeit der Brücke auf Dauer nicht ausreichend. Da eine nachträgliche Verstärkung nicht möglich war, blieb nur die Behelfsbrücke durch eine andere Konstruktion zu ersetzen. Der dadurch entstehende Zeitverzug betrug ziemlich genau ein Jahr.

Die neue Brücke, so erklärte bei der Eröffnung Josef Seebacher, der Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern, soll nun aber rund 100 Jahre halten können. Die ehemalige Brücke hatte diesen Wert nicht ganz erreicht, sie ist nur rund 64 Jahre alt geworden, steht damit, so Seebacher weiter, aber eigentlich gut da: Mehr Sorgen, so ergänzt Jens Seiffart, machten da Bauwerke aus den 1970er- und 1980er-Jahren, eine Zeit, in der man auf Verschlankung und Einsparung von Material gesetzt hätte, was sich heute negativ bemerkbar mache. Deshalb galt für die aktuelle Brücke auch die Devise: Solidität und Haltbarkeit steht über allem.

Straßenbauamt trägt
25 Prozent der Kosten

Glücklich über das neue Bauwerk ist auch Raublings Bürgermeister Olaf Kalsperger. Schließlich hat die Brücke auch einen Fahrradstreifen – keine Selbstverständlichkeit, da der zugehörige Fahrradweg noch fehlt. Und es habe, so Olaf Kalsperger, im Vorfeld durchaus Diskussionen darüber gegeben, ob die Brücke dann schon mit einem Fahrradweg ausgestattet werden könnte. Doch sie hat ihn nun, weshalb sich das Straßenbauamt an den Kosten der Brücke von rund 5,76 Millionen Euro zu 25 Prozent beteiligt hat.

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