Samerberg – In einem umfassenden Rückblick bei der Bürgerversammlung präsentierte Samerbergs Bürgermeister Georg Huber (ÜPW) die Entwicklungen in den Bereichen des Gemeindelebens.
Bei der Einwohnerzahl habe sich wenig geändert, 36 Geburten stehen 37 Sterbefälle gegenüber, mit Hauptwohnsitz seien derzeit 2873, mit Nebenwohnsitz 193 Personen gemeldet, so Huber. Abgeschlossen werden konnten die Bauleitplanungen Grainbach-Ost, am Kapellenweg, Törwang-Ost, Osterkamer Weg und Törwang-West, Sonnenfeld. Am Anger in Törwang beginne demnächst das Verfahren für einen Bebauungsplan für zwei Bauparzellen für einheimische Bürger. Ebenso laufen noch die Verfahren für Baurechte in Brunn und Kohlgrub.
Mit einer Reihe von Exkursionen und Klausuren habe der Gemeinderat die Schwerpunkte des Gemeinde-Leitbilds vertieft. So gab es Fahrten zum Allgäuer Energiedorf Wildpoldsried und nach Weyarn. Außerdem habe man sich mit dem Flächennutzungsplan, mit dem Ziel klimaneutraler Gebäude und der kommunalen Wohnraumförderung sowie dem gelungenen Seniorenkonzept in Neubeuern beschäftigt. Verzögern werde sich das Projekt „Quartiersmanagement“, wo 2024 eine Reihe von Maßnahmen geprüft werden.
Im Bereich Krippe und Kindergarten stehen 184 Betreuungsplätze für Kinder ab einem Jahr bis zum Vorschulalter zur Verfügung, darunter auch Integrationsplätze. 32 Beschäftigte arbeiten in dem Sektor. Immer mehr Bedarf zeige sich bei der Schulkindbetreuung, die zurzeit 50 Kinder besuchen, rund die Hälfte davon nimmt auch die Hausaufgabenbetreuung in Anspruch. Lob zollte der Bürgermeister der Schulleiterin Astrid Gegenfurtner, die für ihre Schule die Auszeichnung „Sport Grundschule“ und das Zertifikat „Spielen macht Schule“ erhielt.
Ebenso bedankte sich das Gemeindeoberhaupt bei den Samerberger Feuerwehren, die erfolgreich ihre Leistungsabzeichen gemacht und neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet haben. Beim Brand im Ortsteil Wenk habe man die bewährte Einsatzbereitschaft bewiesen.
Konkret werden die Pläne zum Brenner-Nordzulauf. „2025 kommen die Pläne in den Deutschen Bundestag, der dann entscheidet. Bis dahin müsse die Region ihre Kernforderungen formulieren, wie beispielsweise bei uns den Schutz des Trinkwassers“, so Huber. Der geplante Eisenbahntunnel führe unter dem Samerberg auf einer Höhe von 435 bis 455 Meter über NN durch. Das Gemeindegebiet liege bei 600 bis 750 Metern über NN. Ein Bedarfsnachweis lasse weiter auf sich warten, bemängelte Huber.
Beim geplanten Ausbau der Erschließungsstraßen Ebenweg und Feichteckstraße in Grainbach zeichnet sich eine einvernehmliche Lösung mit den Anliegern ab. Gemeinde und Anwohner wollen sich die Kosten von 400000 Euro zur Hälfte teilen. Pro Grundstück kommt ein Anliegeranteil auf jeweils 5000 Euro. Kein Ende in Sicht sei dagegen beim Betonstadel nahe Obereck. Das Verwaltungsgericht habe erneut die Rinderstallpläne des Klägers Höss abgelehnt, sodass vermutlich weitere Klagen folgen. Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim habe im Herbst den Ausbau des Eßbaum-Bachs in Eßbaum durchgeführt, was für die direkten Anlieger ein Mehr an Sicherheit bringe. Mit Martin Irger aus Eiding habe die Gemeinde einen neuen Feldgeschworenen bekommen, Josef Staber aus Fading hatte nach knapp 60 Jahren das Ehrenamt niedergelegt.
Über das Ergebnis des Stadtradelns berichtete Gemeinderat Thomas Schmid. Der Arbeitskreis Radfahren beschäftige sich weiterhin mit verkehrssicheren Straßen und Wegen für alle Verkehrsteilnehmer. Schließlich ging der Bürgermeister noch auf die Nachbarschaftshilfe, die MVV-Erweiterung, die Zahlen des On-Demand-Verkehrs Rosi, die Öko-Modellregion sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit der Nachbarkommunen beim gemeinsamen Standesamt und bei der Flüchtlingshilfe ein. Positiv seien auch die Zahlen aus der Gästeinformation: 55 Gastgeber verfügen über 476 Betten. Die Übernachtungszahlen seien wieder auf über 40000 gestiegen. Die Gäste-Ankünfte erreichen heuer wohl die Marke von 12000. Zum Schluss ging der Bürgermeister noch auf das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Törwang und das 125-jährige Bestehen des Trachtenvereins Roßholzen ein.
Josef Mühlbacher, Leiter der Polizeiinspektion Brannenburg, berichtete von einer sicheren Kriminalitätslage und ruhigen Unfallentwicklung im Gemeindebereich Samerberg. Brennpunkte gebe es beim Verkehr auf der Kreisstraße RO9 und der RO21 durch Grainbach sowie die lauten Motorradfahrer an der Aussichtskapelle. Hier habe man die Kontrollen deutlich verschärft.nit