Kiefersfelden – Die jüngere Geschichte Kiefersfeldens mit Sensenunion, Kohlenmeiler sowie Marmor- und Zementwerk den kleinen und großen Besuchern, darunter Bürgermeister Hajo Gruber, näherzubringen, nahm sich Puppenspielerin Dorle Dengg in ihrem kleinen Theater vor. Und es wurde ein Erfolg, denn alle kamen bei der Premiere ihres neuen Stücks „Hiatablattl“ auf ihre Kosten.
Für das neue Spiel hatte die Erzählerin imposante Puppen und Gewänder anfertigen lassen, die der Aufführung eine besondere Note verliehen. Musikalisch auf Klavier und Ziehharmonika unterstützte sie Gisa Kogler, die auch die Kulissen bemalt hatte, und ihr Sohn Vitus.
Nach der melodischen Einführung mit dem „Kieferer Lied“ öffnete sich der Vorhang und, moderiert vom lustigen Kasperl, begann die Geschichte an einem Kohlemeiler, „der nie ausgehen durfte“. Damit der Meiler auch wirklich nie ausging, wurde er bewacht und befeuert von den Männern, die im „Hiatablattl“, einer kleinen Hütte in der Kohlstatt, die heute noch steht, Wache hielten.
Mit der Holzkohle wurde im Hammerwerk das Eisenerz geschmolzen und verhüttet, was viele Arbeitskräfte nach Kiefersfelden lockte. Als die Eisenverhüttung kriselte, investierte ein Steinmetz eine Menge Geld in die Industrieanlage, und der Hoffnungsengel erschien den Theatergästen. Aber er war halt kein Kaufmann, sondern ein Steinmetz und so fraßen ihn die Zinsen auf. Doch mit einer neuen Idee und wiederum geliehenem Geld gründete der Wilhelm Kröner das Kieferer Marmorwerk.
Es folgten Sensenunion und die Zementindustrie, die lange Zeit maßgeblich die Geschichte des Grenzortes prägten. Auch das gesellig-kulturelle Leben beleuchtete das Stück, mit Gründung der Ritterspiele und vielem mehr. Diese runde Geschichte, erzählt vom Kasperl und gestaltet mit einer Vielzahl an außergewöhnlichen Puppen und Requisiten, zeigte das teils turbulente Zeitgeschehen in Kiefersfelden auf und machte dies für die kleinen Besucher verständlich, die im Abspann dem Kasperl und seinen Freunden viel Applaus spendeten.
Die weiteren Spieltermine sind die Samstage, 9., 16. und 23. Dezember, jeweils um 15.30 Uhr. Karten gibt es an der Theaterkasse oder unter Telefon 08033/7139 sowie per E-Mail an info@kieferer-puppentheater. de und unter www.kieferer-puppentheater.de. Auf Wunsch sind Sonderveranstaltungen für Schulen und Kindergärten möglich.hko