Nachruf

von Redaktion

Großholzhausen – Eine große Trauergemeinde hatte sich eingefunden, um Abschied von Inge Antretter aus Großholzhausen zu nehmen, die im Alter von 84 Jahren am 15. November unerwartet verstarb. Diakon Bernhard Kinne zelebrierte die kirchliche Feier, die musikalisch von Susanne Sinhart-Dräxl an der Harfe gestaltet wurde. Tochter Edith erinnerte an das Leben der Verstorbenen. Inge Antretter, geborene Albert, wurde am 4. Juni 1939 im Sudetenland in Grün bei Tepl geboren. Den Vater, der 1944 in Russland fiel, vermisste die Familie schmerzlich. Nur zwei Jahre nach dessen Tod mussten sie die Heimat verlassen. Mit dem Güterzug ging es nach Brannenburg und nach sechs Monaten im Lager kamen sie zunächst in Großholzhausen und dann in Aich in einem Zimmer unter. In dieser Zeit heiratete die Mutter den mit ihnen geflüchteten Anton Füssl. Inge besuchte die Schule in Großholzhausen und begann eine Ausbildung zur Verkäuferin beim Kaufhaus Prechtl in Raubling. Die Arbeit machte ihr viel Freude und mit den Kolleginnen war sie eng verbunden. Ihre Liebe fand sie in Georg Antretter aus Großholzhausen. Mit viel Energie und Kraft erbauten sie sich ein eigenes Haus. Die beiden heirateten 1964. Über die drei Töchter und den Sohn waren die Eheleute überglücklich. Zu den Kindern kamen später sechs Enkel und vier Urenkel hinzu. Georg Antretter verstarb 2015. Die Familie war der Lebensinhalt der Verstorbenen. Das Wohlergehen der Kinder und deren Familien lag ihr besonders am Herzen. Im Laufe der Jahre verstärkten sich die körperlichen Gebrechen und Krankenhausaufenthalte waren unumgänglich. Trotzdem ließ sie sich nicht unterkriegen. Freudig besuchte sie eine Woche vor ihrem Tod den Seniorennachmittag der Pfarrei und saß gemütlich mit ihren langjährigen Freundinnen beisammen. Über den Auftritt ihrer Urenkelin Johanna im Kindergartenchor war sie stolz. Nach der kirchlichen Feier trug die Enkelin Laura die Urne, begleitet von vielen Trauergästen, zum Familiengrab.koa

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