Bundesverdienstkreuzträger feiert 95. Geburtstag

von Redaktion

Hans Pumpfer gilt als das „verkörperte Sachrang“ – Ein bewegtes Leben und zahlreiche Ehrenämter

Sachrang – Hans Pumpfer aus Sachrang feierte seinen 95. Geburtstag im Kreis seiner Familie und Sachranger Vereine in den Kaiserblick Stubn. Bürgermeister Simon Frank, die Vorsitzenden der Vereine und Institutionen sowie die Königlich Bayerische Gebirgsschützenkompanie Aschau kamen, um mit dem angesehenen Gemeindebürger zu feiern. „Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2018 sagte die Ministerin Kerstin Schreyer, Hans Pumpfer sei das verkörperte Sachrang – dem ist bis heute nichts hinzuzufügen“, so der Bürgermeister.

So bemerkenswert allein der hohe Geburtstag ist, so sind es auch der Lebenslauf und das Arbeitspensum des Sachranger Ehrenbürgers. Der Umfang an ehrenamtlichen Tätigkeiten, der Arbeitsaufwand für die Lohn- und Brotarbeit und die Zeit für die Familie würden mindestens drei normale Menschenleben beanspruchen, Pumpfer füllte alle Aufgaben in seinen 95 Lebensjahren alleine aus. Der Jubilar wurde 1928 auf einem kleinen Anwesen in Innerwald, Gemeinde Sachrang, geboren und besuchte acht Jahre lang die Volksschule in Stein. Nach der Schulzeit begann er eine Zimmererlehre in Aschau und wurde mit gerade 16 Jahren zum Wehrdienst eingezogen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft in Rosenheim setzte er seine Lehre in Hemhof fort und baute 1950 einen Zimmereibetrieb auf.

Neun Jahre später erweiterte er diesen zum Baugeschäft mit insgesamt 62 Mitarbeitern. Zusätzlich führte er die elterliche Landwirtschaft in Innerwald weiter. 1985 hatte er im Alter von 56 Jahren schließlich Zeit, seine Hannelore zu heiraten. Bedauerten Außenstehende bei der Ehefrau die häufige Abwesenheit Pumpfers, so erwiderte sie, sie habe schließlich ein schönes Bild von ihm in der Stube stehen. 1993 übergab er die Zimmerei und das Baugeschäft an seinen Stiefsohn Rainer Küblbeck.

Ab da wurde es etwas ruhiger. Seine Frau und er verbringen den Lebensabend im Haus in Innerwald. Er umsorgt sie liebevoll, seit sie durch einen Verkehrsunfall erblindete.

In zahllosen Vereinen ist Pumpfer seit langen Jahren Mitglied, war in den Vorständen oder als Vorsitzender tätig.

1973 rief er den Freundeskreis Müllner Peter von Sachrang ins Leben, war mehrere Jahrzehnte in der Führung tätig und organisierte seither die alljährliche Ölbergwallfahrt.

„Er war nicht im Kirchenchor und nicht bei der Blasmusik“, heißt es. In allen anderen Vereinen und Institutionen war und ist Pumpfer aber immer mit voller Kraft in der Führungsmannschaft vertreten: in Sachrang beim Trachtenverein „D‘Geiglstoana“, beim Fremdenverkehrsverein, bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft, dem Verein Gartenbau und Blumenfreunde, der Schützengesellschaft, dem SPD-Ortsverein und vielen mehr. In den meisten Vereinen oder Verbänden ist er sogar Ehrenmitglied. 2018 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

30 Jahre wirkte er im Gemeinderat in Sachrang und Aschau. In Sachrang war er unter anderem zehn Jahre Erster Bürgermeister, nach der Eingemeindung von Sachrang nach Aschau arbeitete er im Gemeinderat und als Bürgermeister mit und wurde zum Ehrenbürger ernannt. Zwölf Jahre saß er für die SPD im Kreisrat im Landkreis Rosenheim. 29 Jahre ehrenamtlicher Richter beim Bayerischen Verwaltungsgericht München und 30 Jahre BVS-Schutzraum- und Selbstschutzberater beim Bundesverband für den Selbstschutz (BVS) Rosenheim.

Fast 20 Jahre saß Pumpfer im Aufsichtsrat bei der Raiffeisenbank Aschau. Ebensolang wirkte er als stellvertretender Ortswaisenrat und Betreuungshelfer. Fast ein Vierteljahrhundert war er als Dekanatsrat, Delegierter zum Kreiskatholikenrat sowie 20 Jahre als Beirat im Ökumenischen Sozialdienst Priental tätig. Neben zahlreichen weiteren Tätigkeiten führen ihn auch der VdK-Ortsverband ebenso wie das BRK Aschau in ihrer Mitgliederliste. reh

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