Prien/Rohrdorf – Als Dank für die fast dreißigjährige Unterstützung aus der gesamten Region werden Wassyl Semenjuk, Erzbischof der Erzeparchie Ternopil-Sboriw/Ukraine, und Weihbischof Volodymyr Firman am Samstag, 2. März, einen feierlichen Gottesdienst in der Priener Pfarrkirche zelebrieren. Das teilte Katharina Schmid, die Erste Vorsitzende des Helferkreises für die Diözese Ternopil, allen Mitgliedern mit. „Wir werden uns auf dieses große Ereignis gebührend vorbereiten und hoffen auf zahlreiche Beteiligung.
Große
Abschiedsrunde
Erzbischof Wassyl Semenjuk wird im kommenden Jahr mit dem Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren sein Amt zur Verfügung stellen und in den Ruhestand gehen. Er will sich vorher bei all seinen Freunden in Deutschland bei einer großen Abschiedsrunde bedanken.“
Die Arbeit des Helferkreises war auch in diesem Jahr durch den Krieg in der Ukraine geprägt – „und es ist leider kein Ende in Sicht!“ Die Bevölkerung hat sich gegenüber der Vorkriegszeit fast halbiert. Viele Bewohner, vor allem Frauen und Kinder, haben das Land verlassen und Zuflucht in ganz Europa und Nordamerika gesucht. Wann sie zurückkehren können, ist ungewiss, und was sie dann im Lande vorfinden werden, weiß keiner zu sagen. Viele Orte sind dauerhaft zerstört, es wird lange dauern sie wieder aufzubauen, große Landstriche müssen von Munition und Minen gesäubert werden. Die ganze verbliebene Bevölkerung ist belastet, dabei erlebt das Land kriegsbedingt eine Mangelwirtschaft.
Mit drei weiteren Hilfslieferungen wurden die Verantwortlichen in der Diözese Ternopil mit allen wichtigen Dingen, die auf den in der Westukraine erstellten „Bestelllisten“ standen, zur Versorgung der vielen Flüchtlinge unterstützt. Katharina Schmid erkundigte sich genau nach den unmittelbaren Bedürfnissen und schickte das Benötigte dann postwendend auf den Weg in die Ukraine. Ganz oben auf den Listen stand dabei immer finanzielle Hilfe für den Kauf von Saatgut, für die Beschaffung von Dieselkraftstoff für die Landwirtschaft und zum Betrieb der Notstromaggregate. Diese sind ständig im Einsatz, ohne Strom gibt es kein Wasser und es funktioniert auch keine Heizung. 85 Flüchtlinge, Frauen, Kinder und alte Menschen aus dem ganzen Land suchten alleine in den Räumen des Seminars von Ternopil Zuflucht.
Keinen Mitarbeiter
entlassen
Die Diözese verteilte landesweit lastwagenweise Trinkwasser an Bedürftige in den Schutzräumen der Region, auch unter dem Hinblick, dass damit die Wassergewinnung in Zarvanytsja weiterlaufen kann. Die eigenen Betriebe der Diözese konnten auch unter Kriegsbedingungen weiterlaufen, kein Mitarbeiter aus den Einrichtungen und Betrieben, aus der Landwirtschaft und den Gartenbetrieben musste entlassen werden.
Der Helferkreis ist in der Vorweihnachtszeit mit einem eigenen Stand beim Christkindlmarkt in Prien vertreten. Den Reinerlös aus dieser Aktion erhalten eine Schule und ein Kindergarten in der Region Ternopil. Der Verein will die Diözese Ternopil auch weiterhin finanziell unterstützen.