Prutting – Um die Wassergebühren ging es in der Sitzung des Pruttinger Gemeinderates. Die Kosten für bereits getätigte Großinvestitionen müssen wieder hereinkommen. Zudem sind die laufenden Betriebskosten zu decken. Der Trinkwasserpreis steigt etwas, der Abwasserpreis sinkt. Zudem haben die Pruttinger im kommenden Jahr einen einmaligen „Verbesserungszuschlag“ zu entrichten.
„Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.“ Das ist ein schnell dahingesagter Satz, doch was damit verbunden ist, merkt man erst, wenn es mit der Trinkwasserversorgung nicht ganz so rund läuft wie gewohnt. Zum Beispiel, wenn, wie unlängst im Pruttinger Ortsteil Obernburg geschehen, das Trinkwasser eine Zeit lang abgekocht werden muss. Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme des dortigen privaten Wasserversorgers. Dennoch lässt es erahnen, was passieren würde, wenn es in ganz Prutting größere Probleme gäbe.
Wahrscheinlich ist eine solche Situation nicht, denn Prutting ist mit seinem Trinkwasser-, aber auch mit seinem Abwassernetz gut aufgestellt: Der Hochbehälter bei Königsberg ist frisch saniert, das Trinkwassernetz in gutem Zustand und ein neuer Brunnen einsatzbereit, sobald die Schutzgebiete offiziell festgelegt sind.
Das alles aber kostet Geld, viel Geld, das – es geht nicht anders – am Ende die Bürger aufbringen müssen. Die Aufgabe des Gemeinderates liegt darin, eine Lösung zu finden, die für die Gelbeutel der Pruttinger erträglich ist.
Bewusst hat der Gemeinderat deshalb davon Abstand genommen, die Kosten über den Wasser- und Abwasserpreis wieder hereinzuholen. Damit wäre der nämlich auf rund vierzig Jahre hinaus belastet gewesen, wie Bürgermeister Johannes Thusbaß (CSU) hochrechnet. Eine Tatsache, die nicht zuletzt die Pruttinger Landwirte besonders betroffen hätte, da sie für ihr Vieh deutlich mehr Wasser benötigen als ein Durchschnittshaushalt. Dennoch verändern sich die Wasserpreise. Dies ist vor allem den laufenden Betriebskosten geschuldet, die fortwährend steigen.
Die positive Nachricht ist: Der einzelne Verbraucher ist davon nur minimal betroffen. Zwar steigt der Trinkwasserpreis von 1,35 auf 1,95 Euro pro Kubikmeter. Der Abwasserpreis sinkt jedoch von zwei auf 1,48 Euro. Unterm Strich heißt das, dass ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Wasserverbrauchsvolumen von jährlich rund 100 Kubikmetern statt 335 Euro pro Jahr nun 342 Euro zu zahlen hat.
Trotzdem muss auch das Geld für bereits getätigte Großinvestitionen wieder hereinkommen. Hier hat sich der Gemeinderat dafür entschieden, im nächsten Jahr einen einmaligen „Verbesserungszuschlag“ zu erheben, über dessen genaue Höhe das Gremium noch diskutiert. Prinzipiell geht die Gemeinde aber auch hier so vor, wie bei allen finanziellen Forderungen, die sie an ihre Bürger stellen muss: Den Betrag erfahren die Bürger frühzeitig. Eine Zahlung muss nicht zwingend auf einmal erfolgen. Sie kann auch auf angemessene Raten aufgeteilt werden. jt