Wider das wilde Campen

von Redaktion

Brannenburg prüft die Errichtung von Wohnmobilstellplätzen für maximal 30000 Euro

Brannenburg – Bereits seit mehreren Jahren wird in Brannenburg immer wieder über die Errichtung von Wohnmobilstellplätzen diskutiert. Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tourismus votierte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für einen Platz zwischen dem Stockschützenheim und den Tennisplätzen sowie einer maximalen Investition von 30000 Euro für das Vorhaben.

Hohe
Kaufkraft

Die Vorteile für die Gemeinde durch Wohnmobilstellplätze schilderte Referent Bernhard Mosandl, Inhaber der RegioTourismusMarketing GmbH: Auf diesem Sektor habe es in den vergangenen Jahren enorme Zuwächse gegeben, derzeit sind rund eine Million Reisemobile in Deutschland gemeldet. Der durchschnittliche Wohnmobilnutzer sei verdienend und verbringe eine bis drei Nächte an einem Stellplatz. Die Ausgaben im Ort liegen bei etwa 50 Euro pro Person und Tag, konkretisierte Mosandl. Brannenburg und die Umgebung seien eine „touristische Destination, die sich lohnt“ und verfüge auch über die passende Infrastruktur. Durch die Einrichtung von Wohnmobilstellplätzen ließe sich das unerwünschte wilde Campen vermeiden.

Im Vorfeld waren bereits einige alternative Flächen untersucht worden: Ein Standort im Bereich der Apothekerwiese bedürfe umfassender Arbeiten im Bodenbereich und sei daher nicht wirtschaftlich. Darüber hinaus werden angrenzend jetzt die Container für die zusätzlichen Kindergartenplätze aufgestellt, was den Bereich mehr einschränke. „Kein Tourismusgefühl erreichen“ lasse sich durch die stark befahrene Straße im Ortsteil Tannerhut, wo ebenfalls eine Variante untersucht wurde. Die Fläche am Talbahnhof der Wendelsteinbahn sei dagegen optimal: Im hinteren Bereich des Parkplatzes, zwischen den Tennisplätzen und dem Stockschützenheim, könnten acht Plätze für Wohnmobile entstehen.

In einer ersten Kostenschätzung nannte Mosandl eine Summe von 23000 Euro für Befestigungs- und Markierungsarbeiten sowie die Installation von Frischwasser- und Entsorgungssäulen. Auch eine Tafel mit den Platzregeln sowie Informationen, was wo im Ort zu finden ist, sollte dort angebracht werden.

Manche Arbeiten könnten wahrscheinlich auch durch den Bauhof erbracht werden. Bei einem angenommenen Preis von zehn Euro pro Nacht und 65 Nutzungstagen pro Jahr würden 5200 Euro brutto erwirtschaftet, Strom- und Wasserkosten müssten die Besucher extra bezahlen. Die Wirtschaftskraft für Brannenburg pro Jahr durch die acht Wohnmobilstellplätze schätzte Mosandl auf 55000 Euro.

Einstimmigkeit
im Ausschuss

Mit sechs zu null Stimmen einigte sich das Gremium, maximal 30000 Euro für die Errichtung der Stellplätze zu investieren.

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