Grainbach – Wenn in bislang geordneten Familienverhältnissen auf einmal für den Ehemann das Essen nicht mehr auf dem Tisch, sondern nur noch im Kochbuch steht, dann ist das kein Zufall. Und wenn dann auch noch ein Versicherungsvertreter namens Rainer Zufall seine Augen mehr auf reizvolle Frauen als auf Verträge richtet, dann nimmt das Leben neue Wendungen. Abwechslungsreich und temperamentvoll wurden diese Familien-Turbulenzen vom Bauerntheater des Trachtenvereins Hochries-Samerberg unter der Regie von Robert Dörper einstudiert und am Stephanitag im voll besetzten Saal des Gasthofs Maurer in Grainbach aufgeführt.
Textsicher und mit jedem Einsatz das Zuhören und Anschauen wert waren die Hauptdarsteller. Albert Mooshammer (gespielt von Peter Wiesholzer junior) hatte sich einem ausschweifenden Lebenswandel und der Paar-Therapeutin Sylvia (Verena Wiesholzer) zugewandt, nachdem seine Mutter Wally (Julia Vogt) aufgrund eines von Wespenstichen ausgelösten allergischen Schocks über drei Jahre im Koma lag.
Eine lange Zeit, die Gelegenheit gab, um sich nach einer neuen und jüngeren Frau in Person der Eheberaterin umzuschauen und die Scheidung „zu feiern“. Doch die Mutter erwachte aus dem Koma und das Versteck- und Verwirrspiel nahm seinen Lauf. Eine wichtige Rolle nahm dabei der Schwiegervater von Albert Mooshammers erster Frau in Person von Konrad Estermann ein.
Teils auf Krücken bemühte er sich, das Familienleben wieder zu ordnen. Seine von ihrem Ex-Ehemann vernachlässigte Tochter Gerlinde Mooshammer, überzeugend gespielt von Veronika Wörndl, schwankte zwischen Frust und Gutherzigkeit. Bei ihren vielen Einsätzen erheiterte sie besonders nach dem übermäßigen Sekt-Genuss. Lebensberatend und zum Teil mit erotischen Empfehlungen stand ihr Freundin Rita (Ramona Sattlberger) zur Seite. Als sich dann im Hause bei Tochter Christine (Stefanie Sattlberger) auch noch Nachwuchs ankündigte und der Versicherungsvertreter Zufall (Anton Schauer) immer aufdringlicher wurde, da wurde es allerhöchste Zeit, einzugreifen.
Wie diese forschen und frischen Reaktionen ausgingen, können Interessierte in den weiteren Aufführungen erfahren. Antonello di Meo und Anna Willkommer sind für die Kostüme und Requisiten verantwortlich, Michael Zierer für die Bühnenmalerei und Spielleiter Robert Dörper für Stückeauswahl und Vorbereitungen.
Die nächsten Spieltermine sind am heutigen Freitag sowie am Dienstag, 2., Donnerstag, 4., und Freitag, 5. Januar, jeweils um 20 Uhr im Saal des Gasthofes Maurer in Grainbach. Karten sind erhältlich im Vorverkauf bei der Raiffeisenbank in Törwang sowie an der Abendkasse ab 19 Uhr.hö